Bewertung : ✭✭✫✫✫
Die 27jährige Madeline Hart wird während eines Urlaubs mit Freunden auf Korsika entführt. Madeline ist nicht nur die leitende Angestellte der britischen Regierungspartei, sondern auch die Geliebte des Premierministers. Dieser wird nun erpresst. Der britische Geheimdienstchef Graham Seymour bittet Geheimagent Gabriel Allon, der in Jerusalem weilt, um Hilfe. Madeline Hart muss gefunden werden, um die politische Regierung Grossbritanniens nicht in Verlegenheit zu bringen. Denn, wenn publik wird, dass der Premierminister eine Geliebte hatte, könnte das für die Regierung eine Gefahr darstellen.
Wie gewohnt von Daniel Silva, ist der Schreibstil überaus ausschweifend. Hier fiel mir der Start sehr schwer, denn ständig musste ich den überladenen Inhalt selektionieren und der Blick aufs Wesentliche fiel mir schwer. Neue Figuren tauchen oft im Minutentakt auf, haben einen kurzen Auftritt und verschwinden in der Versenkung oder kommen hundert Seiten später noch mal zum Zug. Dazu kommt, dass jede Figur, egal ob Nebenfigur oder nicht, mit " Ballast " daher kommt. Aussehen, Lebensumstände, Familie und andere langatmige Details ... und das bei jeder Figur!
Örtliche, sowie politische Details zu Korsika, Marseilles und England werden immer wieder eingeflochten. Es wird wirklich ausschweifend beschrieben und das auf allen Ebenen. Ich habe schon andere Bände der Gabriel Allon Reihe gelesen, doch so komplex habe ich die nicht in Erinnerung.
Dieses Buch ist ein Spionagethriller à la James Bond. Viele Szenen, in denen Gabriel Allon über sich hinauswächst, Bomben knapp entkommt, Schüssen ausgeliefert ist und sich durch die brisantesten Abenteuer kämpft. Dadurch wirkt der Protagonist auch sehr unfehl- und unverwundbar, was zu Gunsten der Authentizität geht. Zudem empfand ich Allon hier als hochnäsig und schnell mit Meinungen über andere zur Hand, was mich mehr und mehr genervt hat.
Leider hat der Autor auch weniger Gewicht , als auch schon, auf die Ermittlungen gelegt. Und so werden schon mal Ermittlungsansätze per Wahrsagerin präsentiert. Befriedigend fand ich das nicht.
Gegen Mitte machte sich bei mir eine leichte Langeweile breit und ich musste mich ganz schön durchbeissen. Es wird gegen Schluss besser, mich hat auch die Auflösung überzeugt.
"Das englische Mädchen " ist der 13. Band der Reihe rund um Gabriel Allon und meiner Meinung nach, muss man unbedingt über Vorwissen verfügen, um folgen zu können.
Für mich war dieser 13. Band der bisher schlechteste und hoffe dies war nur ein Ausrutscher.
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