Bewertung: ✭✭✭✭✭
Im Leben der 16jährigen Elena läuft so einiges schief. Die Eltern getrennt, der Vater hat Alkohol und Geldprobleme. Und Elena wird von ihren Mitschülern gehänselt. Ihre Kleidung, ihr Körper, ihre Unsportlichkeit sind ein Grund für ihre Mitschüler, über sie zu tuscheln und sie auszulachen. Dabei möchte Elena nur eines: dazugehören zu den Beliebten der Klasse. Als Maddison auf sie zukommt und versucht mit Elena Freundschaft zu schliessen, sieht Elena sich am Ziel ihrer Träume. Doch dafür muss Elena Opfer bringen. Sie beginnt sich zu verändern und fragt sich plötzlich, ob der Preis dafür nicht zu hoch ist?
Die Autorin hat mit ihrem Debüt " Lacht nur " ein hochaktuelles Thema in Schulen, Vereinen und Familien aufgegriffen. Mobbing und die Folgen, aber auch Selbstakzeptanz werden sensibel und offen angesprochen. Klar als Jugendbuch deklariert, rückt die Geschichte zentrale Themen die Jugendliche beschäftigen in den Vordergrund. Beliebt sein, akzeptiert werden und die erste Liebe sind bei Jugendlichen Dauerbrenner und so ist die Story sehr authentisch.
Der Schreibstil ist klar und obwohl dem Alter der Zielgruppe angepasst, habe ich mich auch als Erwachsene nie gelangweilt.
Im Gegenteil!
Ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Grund dafür ist eine mitreissende und fesselnde Story rund um Elena, ihre Mitschüler und ihre Familie, die noch einige Überraschungen bietet.
Kaum zu glauben, dass die Autorin selbst nie Mobbing erlebt hat. Denn die Situationen sind absolut authentisch und lassen einen Mitleid haben mit Elena.
Die Figuren sind so charakterisiert, dass sie das Mädchen von nebenan sein könnten. Oder der Junge, den man jeden Tag in der Strassenbahn sieht. Sie wirken voller Leben und sind sehr vielschichtig gezeichnet. So lebendig wie die Figuren, so klar und lebendig ist auch der Schreibstil. Vor allem ein Stilmittel, eingeschobene Passagen mit einer Stimme, die Elena immer wieder zuflüstert, kann man erst gegen Schluss des Romans zuordnen … und machen die Story noch mal fesselnder.
Ich kann mir vorstellen, dass dieses Buch in Klassen gelesen wird, um Mobbing zu thematisieren. Oder von Eltern an Kinder weitergereicht wird, um eine Grundlage zu schaffen über Ausgrenzung zu sprechen.
Sehr klar zeigt Muriel Jenny mit ihrem Buch die Rollen im Mobbingkreislauf auf : Es gibt Opfer, es gibt Anstifter, aber auch Mitläufer. Und es benötigt jede Rolle, damit Mobbing entsteht.
"Lacht nur " endet mit einer wichtigen Botschaft, um Mobbing zu bekämpfen und sich dagegen stark zu machen. Wenn jeder, der dieses Buch gelesen hat, sich nur ein paar mal für andere einsetzt, statt weg zu sehen, wird Mobbing schon im Keim erstickt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen