Freitag, 25. Januar 2019

Kälter als die Angst / Christine Drews

EIN UNSCHLAGBARES TEAM !

Bewertung : ✭✭✭✭✭


Als Katrin Ortrup nach ihrer Scheidung mit ihren beiden Söhnen umzieht, freut sie sich auf einen Neuanfang. Bei der Einweihungsparty im Mehrfamilienhaus erfährt sie, dass die Bewohner schon seit Monaten anonyme Drohbriefe bekommen. Auch bei ihr flattert, kurz nach der Party, so ein Brief ins Haus. Einige Tage danach wird in einer Tischlerei in der Nähe, eine verbrannte Leiche gefunden. Die Tote ist die Frau des Tischlers, Carla Dellbrück, und auch sie hat vor ihrem Tod Drohbriefe erhalten. Peter Käfer und Charlotte Schneidmann von der Mordkommission Münster ermitteln auf Hochtouren. Ist doch zu befürchten, dass Carla Dellbrück nicht die einzige Tote bleiben wird.



Dies ist der fünfte Band rund um die Ermittler Käfer und Schneidmann. Dies war nicht mein erster Krimi, den ich von dem Team in Münster lese. Doch den vorderen Band kenne ich (noch) nicht. Trotzdem hatte ich keinerlei Schwierigkeiten mitzukommen. Ab und zu werden private und berufliche Gegebenheiten aus einem der vorderen Bände angesprochen. Dies jedoch sehr dezent. So, dass, meiner Meinung nach, auch Neuleser problemlos folgen können.
Wie schon gewohnt von Christine Drews, ist auch dieser Fall sehr gut und schlüssig aufgebaut. Es beginnt mit einem Prolog, der als Appetithappen, wirklich Lust auf die Geschichte macht. Weiter geht's, ohne langwierige Einführung, direkt zum Tatort und den Drohbriefen. Erst liest man noch in verschiedenen Erzählsträngen. Doch, auch wie schon gewohnt von der Autorin, muss man sich nicht lange und endlose Seiten lang fragen, wie die verschiedenen Personen und ihre Geschichten zusammenhängen. Relativ zügig wird das Ganze schlüssig verbunden. Trotzdem bleibt die Spannung erhalten und man fragt sich, wer denn der Täter ist und weshalb er mordet. Kurze Passagen aus der Sicht des Täters fachen diese Spannung noch an. Denn man begreift, dass er absolut krank ist. Mir hat gefallen, dass die Autorin starkes Gewicht auf die Resozialisierung verurteilter Täter und Gewaltprävention legt. Themen, die auch im realen Leben einen hohen Stellenwert haben und topaktuell sind.
Die Ermittlungen der Beamten der Mordkommission gestalten sich abwechslungsreich und nachvollziehbar. Hervorragend aufgebaut und beschrieben.
Ich mag sehr, wie die Autorin weder die Handlung noch die Personenzahl künstlich überlädt. Jeder Handlungstrang, jede Figur hat seine Berechtigung und so liest sich die ganze Story ohne langatmige Stellen. Die Charakterisierung der Figuren ist sehr gelungen. Ich mag die Ermittler sehr gerne. Peter Käfer, der durch ein Ereignis in der Vergangenheit traumatisiert ist und kürzlich Vater wurde. Und bei dem sich dieses Trauma in einem hohen Verantwortungsgefühl gegenüber Frau und Tochter spiegelt. Dann Charlotte Schneidmann, die nach Krankenhausaufenthalt und Reha erst mal im Innendienst eingesetzt wird. Und da äusserst unglücklich ist …. sie möchte unbedingt zurück an die Front. Eine Diensttauglichkeitsprüfung, die sie durchlaufen muss, lässt uns Leser Einblick nehmen, in das Denken einer Polizistin. Sie ist eine Ermittlerin, die mit Herz und Verstand agiert. Eine starke Frau und mit Partner Peter Käfer ein unschlagbares Team.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen