Bewertung : ✭✭✭✭✫
Joseph King, der seit zwei Jahren im Gefängnis sitzt, bricht aus und taucht im Städtchen Painters Mill auf. King soll vor zwei Jahren seine Frau Naomi ermordet haben und seine fünf Kinder wachsen seither in dem Städtchen bei Verwandten auf. King ist in der nächsten Nachbarschaft von Chief of Police, Kate Burkholder aufgewachsen, und beteuert unschuldig zu sein. Kate soll seine Unschuld beweisen, und er nimmt sie und seine fünf Kinder als Geisel um Druck zu machen.
Kate rollt den alten Fall wieder auf und entdeckt Unglaubliches.
Dies ist der neunte Fall rund um Polizeichefin Kate Burkholder. Obwohl ich über keinerlei Vorwissen verfügte, kam ich hier in " Ewige Schuld " problemlos mit. Ich denke ein Grund dafür ist, dass sehr zurückhaltend Privates der Ermittler eingesetzt wurde. Wenn überhaupt, ist es auf den Fall bezogen und thematisiert vor allem die Kindheit von Kate und ist somit relevant für den Fall.
Die Story spielt in der Welt der amischen Bevölkerung. Eine Welt, in der Kate Burkholder aufgewachsen ist. Die täuferisch - protestantische Glaubensgemeinschaft interessiert mich von der Thematik sehr und war mit ein Grund, weshalb ich dieses Buch lesen wollte. Die Autorin gibt einen guten Einblick in die Regeln, Verhaltens - und Denkweisen der amischen Gemeinde. Ab und zu hätte es noch etwas tiefer und eindringlicher sein dürfen, der Ansatz hat mir jedoch gefallen. Der Dialekt dieser Menschen, das "Deitsch" wird brockenweise eingesetzt. Und stets direkt übersetzt. Dadurch wirkt das Ganze sehr authentisch ... hat mir gut gefallen.
Mir gefiel auch die Mischung aus Cold Case, Ermittlungen aus aktuellem Anlass und die persönliche Verstrickung der Ermittlerin.
Sehr fesselnd ist, dass man als Leser sich immerzu fragt, ob King seine Frau getötet hat oder nicht. Die Autorin hat immer wieder falsche Spuren eingewoben, bei denen ich oft zweifelte, was ich noch ein paar Seiten vorher angenommen hatte. Gerade diese Knobelei empfand ich als sehr spannend.
Mir hat die Protagonistin Kate Burkholder ausserordentlich Eindruck gemacht. Meiner Meinung nach ist Linda Castillo mit dieser Charakterisierung ein grosser Wurf gelungen. Ich bin beeindruckt, und werde sicher noch die vorderen Teile auch noch nach und nach lesen.
Der Schreibstil ist gradlinig, Linda Castillo entführt uns Leser nach Ohio und lässt den Leser sehr bildlich an dem Geschehen teilhaben. Ohne abzuschweifen oder die Story endlos in die Länge zu ziehen, taucht man Stück für Stück ein in die Welt der Amish People, ihren Werten und den Folgen dieser Werte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen