Bewertung : ✭✭✭✭✫
Thomas Bennett und Saskia Laak freuen sich, nach einem Urlaub auf Mallorca, auf ihr gemütliches Einfamilienhaus im Hamburger Stadtteil Bergedorf. Dort erwartet sie ein Mann, der sich in ihrer Abwesenheit offensichtlich ganz wie zu Hause gefühlt hat. Doch dabei bleibt es nicht, Thomas wird niedergeschlagen und Saskia entführt. Thomas überlebt schwer verletzt und ist überzeugt, dass seine Freundin noch am Leben ist. Als Kommissarin Priska Wagner von der Kriminalpolizei im Landkreis Harburg ihn kontaktiert, weil eine ihrer Fälle Parallelen zu dem Überfall auf Thomas aufweist, schöpft er neue Hoffnung.
Der Plot zu dieser Geschichte ist zutiefst verstörend. Man kommt nach einem Urlaub zu Hause an und wird von einem Kriminellen überfallen. Der noch dazu in den vergangenen Urlaubswochen dort gewohnt hat. Eine grausige Tat, die mir schon nur, wenn ich daran denke, Gänsehaut beschert. Es gibt einige Szenen, die mir diese Gänsehaut beschert haben. Leider halten die sich in Grenzen. Meiner Meinung nach hätte man in der ganzen Geschichte ruhig mehr solcher Passagen reinbringen dürfen. Sehr oft wird der Täter und seine Vergangenheit ins Zentrum gerückt. Hier erkennt man als Leser, dass dieser zutiefst gestört ist. Und gleichzeitig hat Andreas Winkelmann sehr tief in die Klischeekiste gegriffen. Eine schwierige Kindheit und Jugendzeit hat unweigerlich aus einem labilen und schüchternen Kind einen Serientäter werden lassen.
An und für sich gefällt mir der Schreibstil von Andreas Winkelmann, den ich schon von anderen Büchern kenne, gut. Hier tritt die Handlung doch ordentlich auf der Stelle und mir kam ab und zu der Gedanke, dass wieder mal was geschehen könnte. Vor allem die Bemühungen von Thomas, der Personal anheuert und Plakate in der ganzen Stadt anbringen lässt, um Saskia zu finden, war sehr langatmig und öde. Die fliessenden Uebergänge in den Perspektiven machen die Story hingegen vielseitig und abwechslungsreich. Die Figuren sind zahlreich und es bedingt genaues Lesen um sich in den zahlreichen Perspektivwechseln, Fällen und Ermittlern nicht zu verheddern.
Für mich war "Housesitter "ein solider Krimi mit verstörendem Plot, aus dem man etwas mehr hätte holen können.
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