Dienstag, 5. Februar 2019

Bluthaus / Romy Fölck

SOLIDER KRIMI !

Bewertung : ✭✭✭✭✫

Auf der Halbinsel Holnis, vor einem abgelegenen Haus, wird eine tote Frau gefunden. Eine zufällig vorbei fahrende Motorradfahrerin hatte noch versucht, sie zu retten … doch die Frau erlag ihren Verletzungen. Und so erinnert die Anwohner vieles an eine Tat, die genau in diesem Haus vor 20 Jahren geschah. Damals wurde eine ganze Familie ausgelöscht, nur die 12 jährige Tochter überlebte.
Frida Paulsen, die zur Erholung bei ihren Eltern auf dem Apfelhof weilt, ist persönlich in den neuen Fall involviert. Die Motorradfahrerin, die die Frau gefunden hat, ist ihre Freundin Johanna Arndt. Kommissar Bjarne Haverkorn verdächtigt Johanna, für den Mord an der Frau verantwortlich zu sein.



"Bluthaus" ist nach "Totenweg" der zweite Elbmarsch - Krimi aus der Feder von Romy Fölck. Wie auch der erste Band, hat mich auch dieser Krimi überzeugt, wenn er auch mit etwas weniger Spannung gespickt ist als sein Vorgänger. Es fällt mir schwer einzuschätzen, ob man das erste Buch gelesen haben sollte, um hier mitzukommen. Einerseits habe ich den Eindruck, dass relevante Details aus dem ersten Teil hier noch mal beschrieben wurden. Andererseits sollte man wohl die Geschichten der Figuren kennen, um sie einordnen zu können. So steht zum Beispiel Frida Paulsen aus ganz einem bestimmten Grund am Wendepunkt ihres beruflichen Lebens, bei dem sie sich überlegt, ob sie weiter als Polizistin arbeiten möchte oder nicht.
Sehr durchdacht ist der Aufbau der Geschichte. Logisch und schlüssig führt eines zum anderen und man ist mitten drin in einem Fall, der überleitet zu einem Cold Case. " Bluthaus " ist einer dieser Krimis, in dem man als Leser Puzzleteil um Puzzleteil serviert kriegt. Und die dann nachvollziehbar an ihren Platz fallen. Nach 70 Seiten schlich sich bei mir eine Ahnung ein, wie alles zusammenhängen könnte. Das hat die Spannung doch etwas abflachen lassen. Die Zückerchen, die Rückblicke in die Vergangenheit, lassen wieder rätseln und wurden geschickt eingefügt.
Romy Fölck gelingt, was nicht immer allen Krimiautoren gelingt. Die unterschiedlichen Figuren so einzusetzen, dass sie ihre Berechtigung haben. Keine der Figuren ist nur Lückenfüller, auch wenn sie nicht alle gleich wichtig sind für den Vorlauf der Story. Mir sind die beiden Protagonisten, Frida Paulsen und Bjarne Haferkorn, sehr sympathisch. Vor allem mit Haverkorn habe ich ganz schön mitgelitten. Seine Tochter, die er erst seit kurzem kennt, ringt mit dem Tod. Eine Transplantation ihre letzte Rettung. Die Situation ist absolut authentisch beschrieben und zeigt, wie Aerzte, Angehörige und der Patient selbst um ein passendes Organ ringen und hoffen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen