Samstag, 22. September 2018

Saving Sophie / Sam Carrington

TEENAGER ....

Bewertung : ✭✭✭✭✫

Sophie, die Tochter von Karen und Mick, wird eines abends von der Polizei nach Hause gebracht. Die 17jährige wurde betrunken aufgegriffen, und weiss nicht mehr, was an diesem Abend geschehen ist. Sie war mit ihren Freunden unterwegs, die schwören, sie 2 Stunden zuvor in ein Taxi gesetzt zu haben. Doch was ist in den zwei Stunden geschehen und wo ist Amy, die beste Freundin von Sophie? Von der fehlt nämlich seit dem Abend jede Spur. Einen Tag darauf wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden, auf die die Beschreibung Amys passt.





Sehr effektvoll startet das Buch mit einem Prolog, der Täter und Opfer während der Tat in den Mittelpunkt stellen. Und so ist man als Leser sehr schnell und nur nach wenigen Seiten mitten drin im Thriller. Denn, obwohl danach Szenen einer alltäglichen Situation zwischen Eltern und Teenagern folgen, wartet man mit diesem Wissen aus dem Prolog regelrecht auf den grossen Knall. Und hier wurde ich zum ersten Mal überrascht. Denn, schlussendlich stellte sich ein nicht unrelevantes Detail zum Opfer, das ich hier natürlich spoilere, als WoW Effekt heraus. Sehr gut gemacht!
Die Autorin hat eine völlig andere Perspektive, als man es in Thrillern gewohnt ist, gewählt. Für einmal und erst mal nicht aus der Sicht des Opfers, den Angehörigen des Opfers oder der Ermittler, sondern im Zentrum wurde die Familie und die Freundin des Opfers gestellt. Mit gutem Grund, wie ich festgestellt habe, denn nach und nach wird die Story komplexer und vielschichtiger. Wechselnde Perspektiven zwischen Karen, Sophie und auch der zuständigen Ermittlerin machen die Story sehr vielseitig.
Etliches geht um Teenager, Alkoholexzesse und Freundschaft, aber auch um Internetbekanntschaften. Leider nur zu authentisch wird das Problem Alkohol bei Jugendlichen hier beschrieben. Trinken bis zum Umfallen oder Drogen, die untergejubelt werden, und Jugendliche, die deswegen in brenzlige Situationen geraten. Etwas wovor wohl jede Mutter und jeder Vater Angst und Respekt hat. Karen, die Mutter von Sophie ist hartnäckig und zeigt ab und zu Reaktionen, die ich nicht so richtig nachvollziehen konnte. Nach und nach erfährt man auch den Grund für ihre etwas überzogenen Reaktionen. Karen leidet unter Agoraphobie und Panikattacken, die sehr eindringlich beschrieben sind. Allerdings empfand ich doch ein paar Handlungen von Karen als hanebüchen. So schickt sie ihre Tochter alleine zum Kauf eines Fertiggerichts in den Supermarkt. Und das, obwohl die beiden kurz zuvor über den Stalker, der die 17 jährige verfolgt, gesprochen haben. Oder Karen macht sich eines abends Sorgen, weil Ehemann Mick mit dem Hund nicht zurück nach Hause gekommen ist. Sie schaut aus dem Fenster in die Dunkelheit und ist besorgt. Geht jedoch gleich danach ins Bett und nimmt dazu noch Schlaftabletten. Am nächsten Morgen, vermutet sie den Mörder im Haus. Karen, die ansonsten wegen jedem kleinsten Problem eine Panikattacke kriegt, schnappt sich ein Messer und sucht das Haus ab, statt die Polizei anzurufen. Und das ganz ohne Panikattacke! Hat mich nicht wirklich überzeugt.
Der Schreibstil ist einfach gehalten. So wie auch die Charakterisierungen der Figuren eher einfach und überschaubar gehalten sind. Man verzettelt sich nicht, da die Figuren sehr typisch und auch etwas klischeehaft gezeichnet sind. Von der pubertierenden Teenietochter bis zur Freundin, die ein ganz schönes Biest ist. Vom IPad abhängigen Vater bis zur paranoiden Mutter. Gerade zu Beginn empfand ich einen Hänger in der Spannung, da immer wieder das Erinnerungsvermögen von Sophie, thematisiert wird. Nach und nach wir die Story reifer, es fliessen noch andere Komponente dazu und die Spannung steigt wieder an.
Abgesehen von den oben erwähnten negativen Punkten hat mir die Geschichte gefallen und mich überzeugt.

Vielen Dank an den Verlag und Literaturschock für das Leseexemplar!

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