Dienstag, 29. Mai 2018

Tödliche Provence / Sandra Aslund


URLAUB IN DER PROVENCE ?

Bewertung : ✭✭✭✭✫

Kommissarin Hannah Richter macht Urlaub in Vaison-la- Romaine in der Provence. Im Häuschen ihrer Freundin Penelope hofft sie, sich erholen zu können und freut sich auf ihren Freund Serge, der schon bald aus Paris anreisen wird. Was eigentlich ein beschaulicher Urlaub werden soll, entwickelt sich zu Arbeit. Denn Hannah findet den betagten Freund und Nachbarn von Penelope tot in seinem Haus.







"Tödliche Provence" ist der zweite Teil der Autorin, der in der Provence spielt. Meiner Meinung nach ist keinerlei Vorwissen nötig, und man kann dieses Buch auch lesen ohne den ersten Teil zu kennen. Ab und zu wird Bezug zu dem Geschehen im ersten Teil genommen, doch da dies vor allem das Private der Ermittlerin betrifft und sehr dezent eingesetzt wird, kann man auch so folgen.
Ich habe in letzter Zeit etliche Krimis aus der Provence gelesen. Wie mir scheint, ist ein regelrechter Provence-Krimi-Boom auf den Sommer hin entstanden. Was diesen Krimi hier von den anderen, die ich gelesenen habe, unterscheidet: Die Autorin verliert sich nicht in Landschaftsbeschreibungen und seitenlangen Essens und Getränkedetails. Da das Privatleben, allen voran die Beziehung mit Freund Serge, eng an die Handlung um den Fall verknüpft ist, wird dieses etwas ausschweifend thematisiert. Die Ermittlungen werden so geführt, wie es oft in kleinen Ortschaften ist…es ergeben sich in Gesprächen mit der Haushaltshilfe, dem Pastor, aber auch dem Kneipenbesitzer Hinweise, denen nachgegangen wird. Trotzdem ist fast alles schlüssig und geht wunderbar auf. Vielleicht wurde das Wörtchen "fast" in meinem letzten Satz bemerkt? Nicht so gut hat mir gefallen, dass Penelope, die Freundin von Hannah, Visionen hat. Die zudem zu einem wichtigen Hinweis führen. Meiner Meinung hat das in Krimis immer wieder etwas von an den Haaren herbei gezogen und den Hinweis nicht schlüssig einfügen zu können.
Die Hauptollen in diesem Krimi sind in weiblicher Hand. Zwei Kommissarinnen, die ihren Job verstehen. Den männlichen Part hat ein überaus unsympathischer Kollege inne, der den Täter schnell zur Hand hat. Und das aus dem Grund, weil dieser ein Drogenproblem hat und Migrant ist.
Die Autorin legt etliche falsche Fährten. Obwohl die Verdächtigen grösstenteils eine Nebenrolle spielen in der Handlung, ist man doch versucht zu rätseln und zu grübeln. Ich konnte mir lange Zeit nicht vorstellen, wer denn nun für den Tod des alten Mannes verantwortlich ist. Die Auflösung eine Überraschung und gut gelungen.

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