Dienstag, 10. April 2018

Passagier 23 / Sebastian Fitzek

THRILLER PUR !

Bewertung : ✭✭✭✭✫

Vor fünf Jahren sind die Frau und der kleine Sohn von Polizeipsychologe Martin Schwartz auf einer Kreuzfahrt spurlos verschwunden. Nadja soll den kleinen Timmy betäubt haben , ihn über die Reling geworfen, und danach selbst ins Meer gesprungen sein. Schwartz bekommt einen Telefonanruf, dass ein Beweisstück aufgetaucht ist. Dieses soll beweisen, dass der kleine Timmy noch am Leben ist. Er fährt Hals über Kopf los und checkt auf dem Schiff "Sultan of the sea“" ein, auf dem vor 5 Jahren das tragische Unglück geschah.




Der Prolog beginnt sehr blutig und brutal und zeigt die Sicht eines absolut kranken Täters.... und leider zu viel. Ich habe mich dadurch ausgebremst gefühlt. Ich hätte lieber noch ein wenig gerätselt. Wäre spannender gewesen, als schon auf den ersten Seiten zu wissen, dass ein Verrückter sein Unwesen treibt.
Martin Schwartz arbeitet als Polizeipsychologe und das Thema "Trauma" ist sehr gut in die Story eingeflochten worden. Wenn er auch etwas sehr schnell mit der Methode "Mädchenflüsterer" das Vertrauen eines Opfers gewinnt. Als gelungen und authentisch empfand ich die Ausführungen zu dem Thema "Trauma". Ebenfalls das gut und bildlich beschriebene Bordleben während einer Kreuzfahrt, das sehr authentisch dar gestellt wurde. Und mir gleichzeitig und definitiv die Lust nahm, auf so einem Massanabfütterungskahn meinen Urlaub zu verbringen.
Da dies nicht mein erstes Buch von Fitzek war, ist mir mittlerweile bekannt, dass er gerne seine Bücher so richtig voll lädt. Mit Perspektivwechseln, vielen Figuren, verschiedensten Problemen und
Handlungssträngen. In Passagier 23 " hat er es leider zeitweise etwas übertrieben. Die Handlung springt hin und her, manchmal muss man die Logik hinter den Wechseln regelrecht suchen. Harmonisch wirken die Übergänge leider nicht, sondern wirken willkürlich zusammen gesetzt und sprunghaft.
Viele Personen, die mit grossem Trara eingeführt werden, verschwinden nach einigen Kapiteln im Nirwana des Schiffes. Schade, denn es sind Persönlichkeiten, wie die alte Dame, die Schwartz anruft, die so witzig sind, dass sie noch ein paar Passagen verdient hätten.
Mir ist auch bekannt, dass Fitzek seine Geschichten am liebsten konstruiert mag. Auch hier muss man ein Augen zudrücken, denn vieles ist doch sehr abgehoben. Was mich nun nicht unbedingt gestört hat, da mir das vorher bewusst war. Dieser Autor polarisiert, und man mag ihn oder eben nicht.
Was ich absolut mag, ist der Schreibstil und die Charakterisierung der Figuren. Hier beweist der Autor sein guten Händchen. Ebenfalls gefallen hat mir, dass er seinen Figuren teilweise sehr sarkastische Bemerkungen und Antworten in den Mund legt.
Das Grundthema des Buches , das ich hier spoilern muss, ist abgrundtief abscheulich...und Thriller!

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