Donnerstag, 1. März 2018

Warum sie sterben musste / Mindy Mejia

LESEEMPFEHLUNG !

Bewertung : ✭✭✭✭✭

Pine Valley, ein kleines Städtchen in Minnesota, wird bis in die Grundmauern erschüttert. In einer einsam gelegenen Scheune wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, das Gesicht mit Messerstichen zerfetzt. Del Goodman, der Sheriff des County, hofft, dass die Tote nicht Hattie, die Tochter seines Anglerfreundes Bud ist. Die 18jährige Hattie Hoffmann verschwand nach einer Theateraufführung, in der sie noch die Hauptrolle gespielt hat, spurlos. Gerüchten zu Folge wollte Hattie dem Kleinstadtleben entfliehen und nach New York ziehen. Sehr schnell wird klar, dass die Tote Hattie ist und Del Goodman entdeckt bei den Ermittlungen, dass Hattie ein Doppleleben geführt hat, von dem weder die Eltern, noch ihr Freund Tommy gewusst haben.


Die Einführung in die Geschichte ist in Ich Perspektive aus der Sicht von Hattie geschrieben. Was sehr clever von der Autorin ist, denn so fühlt man sich der Protagonistin sehr schnell nahe und umso schockierender ist der weitere Verlauf der Story. Dadurch, dass es Mindy Mejia gelungen ist, sofort meine Empathie zu der Protagonistin aufzubauen, hat mich die Tatsache, dass sie tot ist, regelrecht umgehauen. Genau von da an, konnte ich das Buch kaum mehr weg legen. Ich musste einfach wissen was mit Hattie geschehen ist. Was dann aber kam an überraschenden Wendungen und falschen Spuren, ist ganz grosses Kino. Emotional hat mich die Geschichte sehr mitgenommen, gerade die eingeschobenen rückblickend erzählten Kapitel, in denen man als Leser das erlebt, was Hattie vor ihrem Tod erlebt hat, sind hervorragend geschrieben. Das Grundthema , der moralische Zwiespalt einer weiteren Figur, die ich hier spoilern muss, um nicht zu viel zu verraten, ist eigentlich absurd authentisch. Und gerade weil es so real ist und überall auf der Welt und jeden Tag vorkommen kann, wirkt die Geschichte ganz und gar nicht konstruiert.
Der Schreibstil, die Erzählstruktur und der Aufbau der Story hat mir sehr gefallen und mich überzeugt. Wie oben erwähnt, sind es vor allem die abwechselnden Kapitel, in denen Hattie noch am Leben ist, die die Puzzleteile an ihren Platz fallen lassen. Ich war hin und her gerissen in meinen Verdächtigungen betreffend Täteridentität. Doch die Autorin hat nicht nur in der Handlung überraschende Wendungen eingebaut, sondern auch beim Motiv und beim Täter. Ich war so sicher, zu wissen wer der Täter ist...doch die Autorin hat mir eine lange Nase gezeigt !
Ich denke dieses Buch hätte auf dem Cover ruhig den Zusatz "Thriller "statt "Roman"tragen dürfen. Denn von Mord und Totschlag bis zu einem psychologisch spannenden Thema enthält dieses Buch alles was einen Thriller ausmacht.

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