Dienstag, 16. Januar 2018

Die Namen der Toten / Sarah Bailey

TOLLER SCHREIBSTIL !

Bewertung : ✭✭✭✭✭

In Tunbridge Wells, England, wird in einem kleinen Wäldchen eine Leiche gefunden. Der 15 jährige Deano wurde von seiner Mutter noch nicht vermisst gemeldet, da sie angenommen hat, er sei bei seinem Vater. 
DI Richard Vega hätte eigentlich seinen freien Abend gehabt, als Deano gefunden wird. Er wird kurzerhand von seiner Chefin DI Daria Rosen an den Leichenfundort gepfiffen, denn der Tote weist die selben Tötungsmerkmale auf wie ein zurückliegender Fall, den Vega vor sechs Jahren bearbeitet hatte. Damals wurde ein Jugendlicher ebenfalls tot in dem Wäldchen "Spine Wood" aufgefunden. Der Täter konnte verhaftet werden und sass ein . Genau in den Tagen vor dem Mord an Deano, wurde er entlassen und soll mit einer Fussfessel ausgestattet, sein Zuhause zum Zeitpunkt der Tat nicht verlassen haben.


Eines vorneweg: Noch selten habe ich mich so schnell, so wohl gefühlt mit einem Schreibstil. Meist benötigt man ja einige Seiten, bis man sich eingelesen hat…doch hier war ich sehr schnell drin in der Story und musste mich nicht gross eingewöhnen . In Anbetracht, dass dies der erste Roman von Sarah Bailey ist, lässt das hoffen auf weitere spannende Bücher !
Die Einführung in die Personen ist sehr gelungen. Die Autorin schafft es, die Personen in einigen kurzen Sätzen zu charakterisieren ohne sich in langatmigen Details zu verlieren. Der Krimi, der meiner Meinung nach eher ein Thriller ist, beginnt rasant mit einem Leichenfund. Zur Auflockerung wurden witzige Dialoge eingestreut, die mich haben schmunzeln lassen. Genau wie der Name der Pathologin, die (un)passenderweise Dr. Fleischer heisst. Der Tatort, wie auch die folgenden Örtlichkeiten sind sehr bildlich beschrieben. Auch hier hat die Autorin genau die richtige Mischung zwischen genug Details und nicht ausschweifende Ausführungen, die langweilen, erwischt.
Eine überraschende Wendung , und das schon auf Seite 34, hat mich restlos für diese Geschichte eingenommen. Denn was die Autorin hier liefert, ist Spannung auf höchstem Niveau. Nicht nur die Ermittlungen, die logisch und schlüssig aufgebaut und durchgeführt werden, sind fesselnd. Auch die zu Beginn mit einer eher harmlosen Bemerkung angedeutete Beziehung zwischen Vega und seiner Chefin Rosen, hat mich beschäftigt. Ich wollte unbedingt wissen, was die beiden für ein Verhältnis haben.
Die Handlung ist gut durchdacht, geht logisch auf und ist strukturiert. So wie auch die Figuren, die überzeugend wirken und mit prägnanten Merkmalen ausgestattet sind ohne überzeichnet zu sein. Gerade Vega, der sehr in seinem Job aufgeht und Anzeichen von Besessenheit zeigt, fordert von seinen Kollegen den selben Einsatz. Er hat mich doch einige Male beeindruckt. Auch wenn ich eine Szene, in der er einen jungen Kollegen "zurechtstutzt", nicht unbedingt gutheisse. Gerade durch diese Szene, wird einem bewusst, wie gross sein Ehrgeiz ist, die Welt von Kriminellen zu schützen. Ich habe diesen Krimi regelrecht inhaliert, und bin gespannt auf weitere Bücher von Sarah Bailey.

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