Freitag, 17. März 2017

Ein geschenkter Anfang / Lorraine Fouchet

SUCHTPTENTIAL!

Bewertung : ★★★★★



Eine Familie muss Abschied nehmen von Ehefrau, Mutter und Grossmutter. Die erst 56 jährige Lou ist gestorben und hinterlässt eine grosse Lücke. Lou war der Kitt, der die Familie zusammen hielt und ihr Mann Jo ist untröstlich, denn nun droht die Familie auseinander zu brechen. Sohn Cyrian, gefangen in einer Ehe die von Ehefrau Albane erzwungen wurde, schwört sich ,nun keinen Fuss mehr auf die kleine bretonische Insel auf der Jo lebt, zu setzen. Obwohl dort auch Pomme, seine kleine Tochter lebt. Tochter Sarah, enttäuscht von der Liebe , flattert von Mann zu Mann und ist nicht glücklich dabei. Bei der Testamentseröffnung erkennt Jo, dass Lou genau das hat kommen sehen. Sie bittet per Brief Jo, ihren Kindern die Lebensfreude ,das Glück zurück zu bringen.

Dieses Buch ist in erster Linie eine Familiengeschichte...doch nicht nur!Dieses Buch ist auch eine grosse Liebeserklärung an Lou. Sehr berührend ,sehr eindrücklich wird nach und nach die grosse Liebe zwischen Lou und Jo ersichtlich.Aber auch die unausgesprochenen  Probleme ,die einzelne Familienmitglieder miteinander haben und die manchmal schon seit Jahren gären.Dieses Buch dreht sich  auch um das Abschied nehmen. Lou , der Mittel,Dreh und Angelpunkt der Familie wird aus dem Leben ihrer Liebsten gerissen. Erst da offenbahrt sich, dass Lou in der Familie vermittelte, erklärte und organisierte.

Ausdruckstark im Schreibstil, aufwühlend und ergreifend hat die Autorin mich mit der Geschichte völlig gefangen genommen.Die Autorin lebt selbst in der Nähe von Paris und der Ile de Groix, auf der Jo lebt.Und genau das merkt man beim Lesen sehr gut. Die bretonische Insel ist sehr gut und bildlich beschrieben und ich konnte sie mir sehr gut vorstellen.

Die Story ist in kurzen Kapiteln aus der Sicht von  allen Mitgliedern und Freunden der Familie geschrieben. Dies hat mir sehr gut gefallen, hat sich doch dadurch eine ungeheure Vielseitigkeit gezeigt. Gerade bei einigen Personen, hatte ich meine Meinung über sie gefasst...bis sie dann selbst zu Wort kamen und ich mein schwarz-weiss Denken revidieren musste.

Erst hat mich irritiert, dass auch die verstorbene Lou zu Wort kam, das hatte meiner Meinung nach etwas Esoterisches. Doch dann lernte ich , diese Passagen zu schätzen,kannte doch niemand die Familienmitglieder besser als Lou. 

Dieses Buch hat Suchtpotential, dennoch konnte ich nicht stundenlang darin lesen. Ich musste immer wieder inne halten um das Geschriebene sacken zu lassen, nachzuspüren und zu verarbeiten.Ein tolles Buch ist ,wenn man am Schluss traurig ist, wenn es zu Ende ist. Bei „ein geschenkter Anfang „ ist dies bei mir der Fall, ich bin traurig von der Familie Abschied nehmen zu müssen.

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