SPANNENDE REISE
Bewertung: ★★★★☆
Zufrieden lebt Lo Blacklock in New York mit ihrem Ehemann Judah Lewis und den beiden Söhnen. Die Jungs sind nun in einem Alter, dass sich Lo wieder einen Job suchen kann. Die Einladung in ein Nobelhotel in Genf, um über dessen Eröffnung zu schreiben, kommt ihr da gerade recht. Dazu soll sie den Besitzer, den Milliardär Marcus Leidmann interviewen. Sie war zwar vor der Geburt der Söhne als Reisejournalistin tätig, ist aber nach den Vorkommnissen vor 10 Jahren auf dem Kreuzfahrtschiff Aurora immer noch traumatisiert. Da scheint ihr so ein Luxushotel in der Schweiz eine sichere Adresse zu sein. Doch die drei Tage im Grand Hotel du Lac am Ufer des Genfersees verlaufen alles andere als sicher und ruhig.
Muss man den vorderen Band "Woman in Cabin 10" kennen, bevor man die Fortsetzung, dieses Buch, liest? Ich denke, es ist auch möglich, ohne Vorkenntnisse zu lesen. Denn den ersten Band habe ich nämlich vor acht Jahren gelesen und wusste nicht mehr genau, warum es ging. Dazu ist die Zeitspanne zu gross. Trotzdem hatte ich keinerlei Verständigungsschwierigkeiten mit dieser ... sagen wir mal ... Fortsetzung. Diese Fortsetzung besteht aus teilweise gleichbleibenden Figuren und Umständen. Die kriminelle Tat ist in sich abgeschlossen.
Laura "Lo" Blacklock, die damals auf einem Kreuzfahrtschiff in grosser Gefahr schwebte, schrammt auch in diesem neuen Buch an etlichen Gefahren vorbei. Bekannte Figuren, neben Lo auch eine Schlüsselfigur aus dem ersten Band, sind auch wieder mit von der Partie. Lo, die sich gedrängt fühlt, dieser Figur zu helfen, gerät in brenzlige Situationen in einer ungewohnten Umgebung. Die Autorin konnte mich in Sachen Schuld und Täterfrage komplett überraschen.
Die Protagonistin gefiel mir wieder gut. Sie ist älter geworden, verheiratet und Mutter zweier Kinder. Dabei bewegt sie sich aber trotzdem immer noch mit einer leichten Naivität durch das Leben und gerät dadurch in etliche brenzlige Situationen. Lo ist jemand, der sich verpflichtet fühlt und ihren Mitmenschen helfen will. Was ihr dann schlussendlich manchmal mehr Leid als Freude bringt.
Ruth Ware hat mich mitgenommen auf eine Reise, die Lo zuversichtlich antritt. Da sie sich freut beruflich endlich "wieder in den Sattel zu schwingen", wie sie es nennt. Ruth Ware hat mich aber auch auf eine Reise mit unvorhergesehenen Wendungen, brisante Passagen, Spannung und Nervenkitzel entführt. Mir hat diese Reise gut gefallen und mich bestens unterhalten. Als Kritikpunkt muss ich eine leichte Langatmigkeit in der Einführung bemängeln. Und, dass diese Fortsetzung erst lange nach dem ersten Teil erscheint.
Ich bin ja schon lange ein Fan der Autorin und mit "The Woman in Suite 11" hat sie wieder mal bewiesen, weshalb das so ist.
Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich bei Vorablesen und dem DTV Verlag!

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