WIE EIN LEHRBUCH DER RECHTSMEDIZIN!
Bewertung: ★★☆☆☆
Die rechtsmedizinische Abteilung des BKA Berlin bekommt einen noch nie dagewesenen Auftrag auf den Tisch. Die Einheit für Extremdelikte muss einen Fall aufklären, in dem der Täter Pferde tötet.
Der Leiter des rechtsmedizinischen Institutes, Paul Herzfeld, und seine Stellvertreterin Doktor Sabine Yao unterstützen Profiler Milan Hasanovic.
Gleichzeitig wird von einer Spaziergängerin und ihrem Hund ein menschlicher Fuss in einem Wald entdeckt. Zudem wird in Charlottenburg ein Mann aufgehängt in seiner Wohnung aufgefunden.
Dieser Band beginnt kurz nach den Ereignissen des vorderen Bandes "Mit kaltem Kalkül" und ist in Sachen Spannung leider eher mau. Schon den vorderen Band fand ich wenig fesselnd und spannend. Bedauerlicherweise kann ich auch hier nicht von spannenden Lesestunden sprechen.
Die Geschichte startet zwar relativ Thriller gerecht mit dem Fund eines toten Mannes in seinem Wohnzimmer. Dabei wird aber der Tatort so akribisch beschrieben, dass ich zwischenzeitlich den Faden verloren habe. Es wimmelt nur so von Beschreibungen von Seilwinden, Knoten, Handschellen und Schlaufen und das über mehrere Seiten. Langatmiger geht nimmer, habe ich mir gedacht.
Da habe ich mich getäuscht.
Es wird noch schleppender. Viele Fallberichte der Rechtsmedizin mit Ausdrücken wie " positioneller Asphyxie" oder Zuckerstoffwechselentgleisung" muten einem Lehrbuch der Rechtsmedizin an. Der Autor, der selbst Rechtsmediziner ist, vergisst komplett seine Leser, die nicht auf jeder Seite mehrere Ausdrücke per Google erfragen wollen. Es wird sehr spezifisch und ich habe oft die beschriebenen Autopsien grob überlesen.
Irgendwann geht es nach dem Einstieg nur noch um die Pferdemorde. Wenig glaubhaft war für mich, dass fundierte und best ausgebildete Leute vom BKA, hoch dotierte Rechtsmediziner und Profiler in der sogenannten Soko Ross die Taten an Pferden ermitteln. Zumal Doktor Sabine Yao offenherzig darauf hinweist, dass sie von der rechtsmedizinischen Untersuchung an Tieren keine Ahnung hat.
Nebenbei läuft zwar noch ein Fund eines menschlichen Fusses, der untersucht und ermittelt werden muss. Das brachte dann doch noch ein wenig Krimigefühle ins Spiel. Leider zu wenig, damit ich hier eine positive Sternenvergabe machen kann.
Einen allfälligen nächsten Band aus dem Autopsie-Saal mit Sabine Yao in der Hauptrolle werde ich mir sparen.
Liebe Irene
AntwortenLöschenOh je, das war definitiv nichts...
Ich habe von Tsokos nur einen Roman Fitzek/Tsokos gelesen und war auch nicht so begeistert. Schade, dass du auch keine besseren Erfahrungen gemacht hast.
Von dem Buch lasse ich auf jeden Fall die Finger.
Ganz liebe Grüsse
Livia
Hallo Livia,
LöschenIch bin ganz erstaunt, denn ich habe von Tsokos schon gute Bücher gelesen. Das hier war definitiv ein Reinfall.
Liebe Grüsse
Irene