VON ALLEM ETWAS ZU VIEL!
Bewertung: ★★☆☆☆
Seit der Scheidung von Nikki und Sebastian wachsen ihre Zwillinge getrennt auf. Tochter Camille wächst beim Vater auf und Sohn Jeremy lebt bei der Mutter.
Nikki und Sebastian haben sich vor sieben Jahren keinesfalls freundschaftlich getrennt und so ist Sebastian sofort alarmiert, als seine Exfrau ihn anruft. Jeremy ist verschwunden, der 15-Jährige war seit drei Tagen nicht mehr zu Hause.
Die Eltern raufen sich zusammen und machen sich auf die Suche nach ihrem Sohn. Die Spur führt sie nach Paris und mitten ins Drogenmilieu. Was ist nur mit ihrem Sohn geschehen?
Guillaume Musso hat mit "Sieben Jahre später" einen Familienroman mit Krimielementen geschrieben. Das geschiedene Paar Larabee/ Nikowski, das im Mittelpunkt steht, muss einsehen, dass sich der halbwüchsige Sohn Jeremy in dunkle Machenschaften verstrickt hat. Ob aus eigenem Antrieb oder per Zufall enthalte ich mir hier zu verraten und lasse dies, genau wie für die Eltern des Teenagers, offen. Dieses Buch, das ein Bestseller in Frankreich war, fand ich aber nicht so spannend, dass es von mir die volle Punktezahl kriegen würde.
Das Katz- und Maus-Spiel, dem sich die Eltern ausgeliefert sehen und das sie nach Paris führt, war ein einziges Hin und Her. Oft habe ich nicht nachvollziehen können, weshalb die Eltern sich nicht einfach an die Polizei wenden. Zumal Nikki einen Liebhaber an der Angel hat, der bei der entsprechenden Dienstbehörde arbeitet. Wenn der 15-jährige Sohn verschwindet und man als Eltern befürchten muss, dass dies nicht aus eigenem Willen geschah, pfeift man doch auf eventuelle Drogenprobleme des Juniors und ruft die Polizei? Mit diesen Gedanken im Hinterkopf war mir das alles zu viel, zu gewollt und zu unrealistisch. Abgesehen davon finde ich die Tatsache, dass Eltern ihre Zwillinge trennen und getrennt aufwachsen lassen sehr egoistisch.
Die Handlung ist actionreich und oft wähnte ich mich mitten in einem James Bond Geschehen. Denn es knallt, springt über Hürden und kämpft sich gegen Drogenbosse in einem fort. Das ist temporeich und bietet "schnelle und oberflächliche" Unterhaltung
Die Charaktere wandeln sich je nach Handlung und haben mich nicht überzeugt. Nikki wird als Freigeist beschrieben, hat jedoch den einen oder anderen Aussetzer, den ich ihr überhaupt nicht zuordnen konnte. Sebastian, der ein Kontrollfreak ist und wöchentlich nicht nur das Zimmer seiner Tochter, sondern auch das Handy kontrolliert, mutiert plötzlich zum Superman. Auch die krebskranke Ermittlerin, die kurz vor ihrem Tod steht und noch mal voll aufdreht, war mir zu viel des Guten.
Komplett abstrus ist dann zum guten Schluss noch der Epilog. Den habe ich einfach nicht verstanden.
Liebe Irene,
AntwortenLöschenich habe das Buch schon vor Jahren gelesen (2013) und mir hat es auch nicht gefallen. Ich habe mir gerade meine Rezension angeschaut und war überrascht, dass ich 3 Sterne vergeben habe. (noch dazu, weil ich schreibe, dass die Geschichte total absurd und mehr als ein "Tschinn-bumm-Kinofilm" geeignet ist =)))) . Aber wegen dem guten Schreibstil gab es wohl noch 3 Sterne. Da würde ich heute anders bewerten!
Liebe Grüße
Martina
Hallo Martina,
LöschenDas tröstet mich. Ich habe von Musso schon viele tolle Bücher gelesen, doch dieses hier war nix.
Buchige Grüsse
Irene