Mittwoch, 11. Juni 2025

Die Träume der Bienen / Patricia Koelle

VIEL NATUR!

Bewertung: ★★★☆☆



Die Freude ist gross, als Sila Beer erfährt, dass ihre Tante Wanda ihr den alten Hof im Oderbruch vererbt hat. Dort auf dem Hof mit dem verwunschenen Garten hat Sila die schönste Zeit in ihrer Kindheit verbracht. In der damaligen DDR mit ihrer Tante Wanda konnte sie gärtnern, pflanzen und ihre Lieblingstiere, die Bienen, beobachten. Sila fährt zu dem Hof und sofort fühlt sie sich wieder zu Hause.

Im Garten ist einiges zu tun, doch lohnt sich das vor dem geplanten Verkauf? Bei ihren Recherchen für die Gartenarbeit stösst sie auf den Blog der Lehrerin Lexi Rehling, die einen Garten für Schulkinder auf Fehmarn unterhält und betreut. Die beiden Frauen beginnen zu schreiben und sich auszutauschen und eine Freundschaft beginnt...

Die Natur steht im Vordergrund in dieser Geschichte. Es wird sehr viel gegraben, gegossen, gepflanzt, Bienen beobachtet (Tatsächlich hatte ich keine Ahnung, dass es so viele verschiedene Arten von Bienen gibt, wie hier namentlich erwähnt werden), die Fauna und Flora beschrieben und detaillierte Arbeiten rund um und im Hof beschrieben. Sehr oft sehr ausschweifend! Dabei kommt die Handlung leider teilweise zu kurz und oft hatte ich den Eindruck, es wird aufs Gerade wohl rund um die oben erwähnten Themen die Handlung vorangetrieben. Durch zahlreiche Naturbeschreibungen, viele beschriebene Tätigkeiten wie Gärtnern, Holzarbeiten und andere kreative Beschäftigungen muss man sich in dieser Geschichte lesen.

"Die Träume der Bienen" ist das dritte Buch einer Reihe rund um Inselgärten und die Geschichte ist in sich abgeschlossen. 

Die zwei Protagonistinnen, Sila und Lexi, agieren in der Geschichte 238 Seiten lang unberührt und unbehelligt voneinander. Erst da ergeben sich zaghafte Berührungspunkte. Sila, die mit einer uninteressierten Mutter in der DDR und mit einem türkischen Vater, der im Westen lebte, aufgewachsen ist, war durchwegs das Aussenseiterkind. Sila lebte nur im Garten, bei Arbeiten mit ihrer Tante Wanda, richtig auf. Hier spürt man gut, wie heilsam die Arbeit in der Natur sein kann und wie Sila auch noch als Erwachsene Kraft daraus schöpft.

Ganz anders Lexi, die als Lehrerin arbeitet und meiner Meinung nach ein Nähe-Distanzproblem hat zu ihren Schülern. Sie nimmt regelmässig Schüler ihrer Klasse für ein Wochenende in ihren Garten auf Fehmarn mit. Mit Duzen und mit Uebernachtungen. Etwas, was sehr fiktiv und grundsätzlich ein No - go als Lehrerin ist. Ich finde es ja grundsätzlich schön, wie Lexi die Welt verbessern und den Kindern die Natur näher bringen will. Aber ein bisschen Realismus hätte da nicht geschadet und die Autorin hätte ihr einen anderen Beruf zuschreiben können für ihre Berufung.


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