Donnerstag, 27. Februar 2025

To Die for / Lisa Gray

GELD UND INTRIGEN!

Bewertung: ★★★☆☆



Am Malibu Drive in Los Angeles steht ein luxuriöses Strandhaus, das verkauft werden soll. Diesen Exklusivauftrag, bei dem eine Menge Geld herausspringt, hat sich das Maklerbüro Saint Realty gesichert. Chefin Diane und ihr Partner David setzen ihre besten Makler auf den Auftrag an, jeder soll potenzielle Kunden dafür gewinnen.

Andi Hart hat die grösste Erfolgsquote im Team. Aber ihre vier Kollegen lassen sich die Million, die dabei für den vermittelnden Makler rausspringt, nicht einfach vor der Nase wegschnappen. Am Tag der offenen Tür, bei dem sich 48 Anwesende im Haus aufhalten, wird eine Leiche im Pool gefunden...

Lisa Gray katapultiert die Leser mitten hinein in die Welt der Reichen, der Schönen und der Jagd nach Luxusvillen, komfortablen Strandhäusern und Wohnungen der oberen Preisklasse. Es geht elitär zu und her und Geld, Macht und Ansehen sind zentral. Dabei werden etliche Klischees bedient. Wie zum Beispiel die Maklerin, die sich für Aufträge auch schon mal mit einem Kunden einlässt oder Arbeitsessen, bei denen die Gäste den Kellner wie einen Leibeigenen behandeln.

Die Autorin hatte ein etwas unglückliches Händchen mit der Struktur der Geschichte. Die Kapitel wechseln nicht nur vom "Davor" (also vor dem Leichenfund) zum "Danach" (nach dem Ereignis), sondern enthalten auch sehr viele Perspektivwechsel. So kommen jeweils die fünf Makler/innen Andi, Miles, Verona, Jack und Krystal, sowie der Ermittler zu Wort. Dabei wird von jeder Person, in eigenen Kapiteln, ihre Lebensumstände aufgeführt und immer weitererzählt. Bei fünf Figuren habe ich öfters den Ueberblick verloren, wer denn wie lebt und welche Sorgen und Eigenheiten hat. Zudem wird eine breite Palette von Problemen abgedeckt. Von einem Geheimnis in der Vergangenheit über einen Knoten in der Brust bis zu Seitensprüngen, Spielsucht und Kinderlosigkeit ist fast alles dabei. Irgendwann hat jeder der fünf ein Motiv, für die Leiche im Pool verantwortlich zu sein. Und das, obwohl der Leser lange Zeit im Dunkeln tappt, wer denn der Unglückliche im Pool überhaupt ist.

Der Schreibstil ist amerikanisch angehaucht und auf das Maklermileu bezogen. Immer wieder wird erläutert, was für ein edles Tröpfchen Wein getrunken wird und wie die Inneneinrichtung der jeweiligen gerade besichtigen Immobilie aussieht. Eingeworfene Maklerausdrücke wie Home Staging oder Double Ending gibt es noch und noch. Szenen à la Denver-Clan sollen wohl die nötige Würze in diesem Thriller bringen. War auch nötig, denn auf dieser Ebene sieht es eher lauwarm aus. Es zieht sich ordentlich, bis man es mit dem Mordfall zu tun hat, davor liest man sich durch viele Intrigen, Eifersuchtsszenen, Beziehungsprobleme und Machthunger. 


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