Mittwoch, 19. März 2025

Seelentot / Anna Simons

BEDRUECKENDES SETTING!

Bewertung: ★★★★☆



Gerade einmal einen Monat ist Dr. Eva Hanssen an ihrer neuen Arbeitsstelle tätig als sie einen Totenschein ausstellen muss. Als Gefängnisärztin in der Haftanstalt JVA München-Wiesheim muss sie sich nicht nur um die kranken Häftlinge, sondern auch um die Toten kümmern.

Laut der Gefängnisleitung und den Wärtern hat der Tote Selbstmord verübt, doch Eva Hanssen hat Zweifel. Weshalb verübt ein Häftling, der kurz vor der Entlassung steht, Selbstmord? Eva Hanssen informiert die Polizei und Kommissar Lars Brüggemann und seine Kollegin Aleksandra Jovic nehmen die Ermittlungen auf. Dabei prallen sie auf eine Wand des Schweigens.

Nach "Verborgen" ist "Seelentot" der zweite Fall für die Gefängnisärztin Eva Hanssen. Obwohl ich den ersten Band nicht gelesen habe, hatte ich keinerlei Verständigungsprobleme. Mir hat dieser zweite Teil jedoch so gut gefallen, dass ich den ersten Teil nachholen werde. Denn ich fand dieses Buch nicht nur ungeheuer spannend, sondern auch das Setting sehr bedrückend.

Ein Mensch stirbt auf grauenhafte Weise und fast ein ganzes Gefängnis will diesen Tod als Selbstmord durchwinken. Angefangen bei der Direktorin, die um ihren Ruf fürchtet, über die Gefängnispsychologin, die ihre Arbeit wohl nicht richtig gemacht hat, bis zu den Wärtern, die einfach froh sind, einen Inhaftierten weniger betreuen zu müssen.

Heraus sticht hier Gefängnisärztin Eva Hanssen, die nicht nur sehr menschlich ihre Arbeit macht, sondern auch nicht lockerlässt und ihren Verdacht beharrlich verfolgt. Mir hat die Protagonistin sehr gefallen und ihre Arbeit ist sehr anschaulich und nachvollziehbar in die Geschichte eingebunden. Ihre menschliche Seite zeigt sie auch durch ihre Gefühle zu einer weiteren wichtigen Figur. 

Ich habe lange gerätselt, was genau das Motiv für den Mord an dem Gefängnisinsassen ist. Dieses ist eigentlich sehr einfach gestrickt und hat mich bei der Auflösung nicht wirklich umgehauen. Der Cliffhanger am Schluss leitet direkt zum Teil dei über und macht definitiv Lust auf mehr von der Gefängnisärztin.

2 Kommentare:

  1. Liebe Irene,
    ich mochte diese beiden Fälle ebenfalls sehr und sie gefielen mir viel besser, als die Grenzfall Reihe der Autorin, die jetzt so erfolgreich ist. Damals hatte sie ja einen anderen Nachnamen und der Verlag wollte keine weiteren Krimis rund um die Gefängnisärztin veröffentliche, was ich sehr schade finde.

    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Liebe Martina,
      Das wusste ich gar nicht, dass die von derselben Autorin sind. Ich mag mich dunkel an einen Band erinnern....
      Schade, ich finde diese hier besser!
      Liebe Grüsse
      Irene

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