Samstag, 22. März 2025

Blackwood. Briefe an mich / Britta Sabbag

POTENZIAL NICHT AUSGESCHÖPFT!

Bewertung: ★★★★☆



Nach dem Unfalltod ihrer Mutter muss die 15-jährige Gesine nach Irland ziehen. In Blackwood lebt ihre Tante Wanda und Gesine wird von nun an bei ihr leben. Der Teenager leidet unter Heimweh, denn das kleine irische Dorf ist so ganz anders als Wien. 

Voller Sagen, mystischen Geschichten, Feen und Waldgeistern versucht Gesine einen Weg zwischen Mystik und Realität zu finden. In ihrem Kummer schreibt sie sich selbst am alten Schreibtisch ihrer Mutter einen Brief und dieser verwandelt sich über Nacht in eine Nachricht von ihrem zukünftigen Ich. 


Ich mag ja keine Fantasyromane, aber hier in diesem Buch hat die Autorin den Fantasy Anteil so eng bemessen eingesetzt, dass ich gut damit leben konnte. Eigentlich ist nur die Sache mit dem Brief, den Gesine von ihrem zukünftigen, erwachsenen Ich erhält, Fantasy. All die Leprechauns, Waldelfen, Feen und andere Gestalten der irischen Mythologie, die durch die Geschichte wirbeln, wurden so eingesetzt, dass sie nie richtig in Erscheinung treten. Sondern eher als Beweis für die vielen Sagen Irlands Erwähnung finden.

Spannend fand ich die Idee, dass ein Brief, den man als Art Tagebuch an sich selbst schreibt, sich über Nacht verwandelt. Damit eröffnet sich ein Einblick in die eigene Zukunft. Das möchte ich persönlich keinesfalls erleben. Ich fand es schade, dass gerade dieser Punkt, Briefe aus der Zukunft, nicht vertiefter eingewoben wurde. Da hat die Autorin etliches Potenzial verschenkt. Man hätte so viel mehr aus und mit diesen Briefen machen können. Die Briefe sind ja schliesslich auch der Aufhänger in Titel und Buchbeschreibung.

Die Geschichte, die klar in die Jugendbuchabteilung gehört, lebt mit der Protagonistin Gesine. Ge, wie sie am liebsten genannt wird, ist forsch, lässt sich nicht unterkriegen und schwer verliebt in den örtlichen Prinzen der Butterdynastie. Ge ist jedoch auch etwas tollpatschig und sorgt für einige Schmunzler und Lacher.

Britta Sabbag schreibt in einem humorvollen und gut zu lesenden Schreibstil. Das Buch wird als All Age Roman beworben, dem kann ich definitiv nicht zustimmen. Es geht schon sehr pubertär zu und her mit kleinen und grossen Dramen, die 15-Jährige nun mal erleben.

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