START IN NEUE SERIE!
Bewertung: ★★★★☆
1998: Einen Tag vor dem dritten Geburtstag ihrer Tochter Kiera besuchen Aaron und Grace Templeton die Thanksgiving Parade in New York. Ein unachtsamer Moment, Gedränge in den Menschenmassen und das kleine Mädchen ist weg. Obwohl die Eltern sofort die Polizei einschalten, fehlt von Kiera jede Spur.
Fünf Jahre später, am achten Geburtstag ihrer kleinen Tochter, bekommen die Templetons ein Video. In dem amateurhaft gedrehten Film sieht man ihre achtjährige Tochter, die in einem Kinderzimmer mit einem Puppenhaus spielt. Die Jahre vergehen und immer am Geburtstag bekommen die Eltern ein neues und aktuelles Video. Als Kiera 15 Jahre alt ist, fehlt sie auf dem Filmchen. Das Zimmer ist leer....
Ein Kind, das eben noch auf den Schultern seines Vaters sass, verschwindet spurlos. Die Angst und die Panik der Eltern kann man regelrecht fühlen. Atemlos habe ich gelesen, was dort an der Thanksgiving Parade geschieht und das Leben der Templetons unwiderruflich verändert hat. Bis dahin erzählt der Autor eine klassische Entführung, wie sie in so vielen Thrillern vorkommt.
Erst in den Kapiteln, in denen die Zukunft im Mittelpunkt steht, wird es aussergewöhnlich. Die Eltern bekommen die Videos, auf denen sie jährlich die Entwicklung ihrer Tochter beobachten und verfolgen können. Damit hebt der Entführer das Grauen und das Entsetzen der Eltern auf ein besonders perfides Level. Die spannende Frage, die mich weitergetrieben hat, ist, weshalb diese Videos? Was verfolgt der Täter für ein Ziel damit?
Javier Castillo hat einen unruhigen Aufbau gewählt. Einerseits ist die Geschichte nicht chronologisch geordnet, sondern springt zeitlich kreuz und quer durcheinander. Eingangskapiteln im Jahr 1998 folgen Kapitel 5 Jahre später, einem Sprung ins Jahr 2003, einen Tag vor dem Verschwinden, dann wieder 1989 oder 12 Jahre nach dem Verschwinden. Zudem werden zwei wichtige Ereignisse in der Handlung als Anhaltspunkt für die zeitlichen Einteilungen genannt. Ich musste mich immer wieder orientieren und mich in der Handlung zurechtfinden. Dies, obwohl die Kapitel gut übertitelt sind.
Andererseits wechseln die Blickwinkel und es wird aus der Sicht von verschiedenen Protagonisten erzählt. Eine wichtige Figur ist Journalistin Miren Triggs, die Ermittlungen rund um das Verschwinden der Dreijährigen betreibt. Ich fand ihren Blickwinkel sehr interessant. Die Kapitel, die 1989 handeln, punkten leider nicht nur mit der Tat, sondern enthalten auch einige Wiederholungen.
"Das Mädchen im Schnee" ist der Start in eine neue Serie und der Cliffhanger am Schluss macht Lust auf den zweiten Teil.
Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich beim Bloggerportal und dem Goldmann Verlag!
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