ES SPUKT!
Bewertung : ★★★★☆
Nach 16 Jahren kehrt Trudy Heaton nach Haworth zurück. Im Haus ihrer Kindheit lebt ihre Mutter und sie zieht zu ihr. Acht Monate zuvor ist Trudys Mann Abraham bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen und sie versucht dem achtjährigen Will Mutter und Vater gleichzeitig zu sein.
Aufgewachsen ist Trudy im Haus Ponden Hall, das der Schriftstellerin Emily Bronté für ihr bekanntes Buch "Sturmhöhe" als Beispiel gedient hat. Bei ihren ersten Anläufen das Haus zu renovieren, findet Trudy ein Schriftstück von grossem Wert. Will reagiert sehr aufgewühlt auf den neuen Wohnort und schwört, dass abends ein Mädchen an seinem Bett sitzt. Trudy kommt das bekannt vor, denn auch sie weiss, dass im Haus Dinge vor sich gehen, die nicht erklärbar sind.
Paranormales Passagen muss man in Kauf nehmen bei diesem Buch. Was erst als imaginäre Freundin von dem achtjährigen Will aussieht, rutscht mehr und mehr in die übersinnliche Schiene ab. Der Geist einer lang verstorbenen Bewohnerin des Hauses sitzt auf Betten, schiebt Bücherstapel umher und macht Lärm. Nicht unbedingt etwas, womit ich gerechnet habe und nicht unbedingt etwas, woran ich glaube. Dieses paranormale Phänomen lebte 1658 in Ponden Hall und in einem eigenen Strang in kursiver Schrift erzählt die damals 12-Jährige von ihrem Leben. Dies in Form von Briefen, die Trudy in dem Haus findet. Ich empfand diese Passagen als harte Kost und mich hat Agnes und ihr Schicksal emotional sehr berührt.
Im zweiten Strang wird erzählt, wie Trudy und Will versuchen neu anzufangen in Haworth und mit dem Tod von Ehemann und Vater Abraham fertig zu werden. Zudem versuchen Trudy und ihre Mutter einen Streit, der sie 16 Jahre zuvor entzweit hat, zu bereinigen. Das tönt nach ganz viel Material, das in die Geschichte einfliesst. Ist es auch. Vor allem Material, das wohl nicht so heiss gegessen wird, wie es gekocht wurde. Der Streit zum Beispiel war dermassen nichtig, dass ich kaum glauben konnte, dass zwei erwachsene Frauen 16 Jahre und die Geburt eines Enkelkindes verstreichen lassen, ohne sich anzunähern.
Das Schaffen der Autorin Emily Bronté, die 1848 verstorben ist, zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Protagonistin Trudy ist ein Fan der Bücher und ihr Haus hat die Autorin für den bekannten Roman "Sturmhöhe" inspiriert.
Dieses Buch vereint Liebesgeschichte, Gespensterroman, eine Prise Krimi, Familienstory und historischen Hintergrund.
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