Sonntag, 17. November 2024

Das Retreat / Sarah Pearse

ENTTÄUSCHUNG

Bewertung: ★★★☆☆



Ein Wellness - Retreat auf Cary Island verspricht Ruhe und Erholung für die Gäste. Influencerin Jo Leger, die mit ihrer Schwester Hana, Cousine Maja und einem weiteren Freund anreist, soll kräftig Werbung für das Resort machen.

Was die Gruppe nicht weiss: Jahre zuvor wurde dort eine Gruppe Jugendlicher getötet. Was als Gruselstory bei der Anreise ihren Reiz hat, wird bald bittere Wirklichkeit.

Eines Morgens liegt eine Tote unweit des Hauses und DS Elin Warner übernimmt die Ermittlungen. Dies, obwohl sie gerade erst wieder bei der MCIT angefangen hat.

Nachdem mir "Das Sanatorium", der erste Band mit Ermittlerin DS Elin Warner nicht schlecht gefallen hat, freute ich mich auf den neuen Thriller aus der Feder von Sarah Pearse. Leider machte sich sehr schnell Enttäuschung breit.

Zuerst einmal ist der Plot ziemlich ausgelutscht. Ein luxuriöses Urlaubsanwesen, hier wird es Retreat genannt, in dem ein Mord geschieht und die Anwesenden in Angst und Schrecken versetzt. Diese Ausgangslage ist ja nicht wirklich neu und bahnbrechend. Sarah Pearse hat noch einen alten Fall, die zurückliegenden Morde an den Jugendlichen, mit eingestreut.

Der erste Kritikpunkt von mir ist das Setting. Da hätte man viel mehr herausholen können. Denn dieses Retreat auf der Insel wird eher oberflächlich beschrieben und so richtig Thrillerstimmung kam bei mir keine auf. Zeitweise wähnte ich mich in einem Rosamunde Pilcher Film, so schön und idyllisch wurde die Landschaft geschildert. Der zweite Kritikpunkt sind die Figuren, die blass und austauschbar sind. Die Gäste, davon drei weibliche, haben mich immerzu verwirrt. Wer ist schon wieder wer? Da hat eine prägnante Charakterisierung gefehlt.

Die Ermittlerin kämpft weiterhin mit privaten Problemen, die mich weder berührt noch interessiert haben. Oberflächlich und wirr ermittelt sie vor sich hin, zwischenzeitlich bekommt sie auf der Insel noch Besuch von ihrem Mann Will, der ... Ueberraschung !!!! ... das Retreat als Architekt entworfen hat.

Ich fand die Geschichte in den ersten zwei Dritteln richtiggehend langweilig, auch wenn der ersten Leiche noch weitere Tote folgen. Erst als sich die Ereignisse in der Vergangenheit, der Massenmord an den Teenagern, sich mit den Ermittlungen in der Gegenwart verbinden, wird die Geschichte spannender und auch greifbarer.

Das Beste am Buch ist die Aufmachung mit dem schwarz-weissen Buchschnitt und der Schluss, der direkt auf einen weiteren Band einstimmt. 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen