MORD AUF DER INSEL!
Bewertung: ★★★★☆
Inishmore ist eine Insel vor der Westküste Irlands. Hier versammeln sich in der Weihnachtszeit sechs Freunde, um ihrem Freund Cillian zu gedenken. Sein Todestag jährt sich zum zehnten Mal und die Freunde trauern immer noch um ihn.
Kaum hat sich die Clique versammelt, kommt ein Schneesturm auf und die Insel mit ihren 900 Einwohnern wird abgeschnitten von der Welt. Als eine Tote bei den Klippen Serpent's Lair gefunden wird, muss Garda Cara Folan, die auch Mitglied der Clique ist, die Ermittlungen alleine in die Hand nehmen.
Dieser Thriller benötigt einiges an Anlaufzeit, denn zuerst werden die Umstände, die Vergangenheit und das Wiedersehen der Clique thematisiert. Die Freunde sind auf der Insel gross geworden, drei leben noch auf Inishmore, drei sind weggezogen. Die Freundesgruppe lässt nichts aus. Vom Spiel ihrer Jugendzeit, dem Flaschendrehen bis zu irischen Tänzen, Saufgelage und Gespräche à la "früher war alles besser". Das wird schnell leicht langatmig und öde. Das beginnt schon im Prolog, in dem Klippenspringer, Vögel und das Meer beschrieben werden. Als Einstieg in einen Thriller finde ich das sehr gewagt.
Nach hundert Seiten geschieht dann ein Mord und von da an geht die Spannung kontinuierlich hoch. Der titelgebende Schneesturm zwingt Cara Folan nämlich im eigenen Freundeskreis zu ermitteln. Etwas, was unter normalen Umständen wegen Befangenheit so nicht möglich wäre. Die Garda, wie Cara oft genannt wird, ermittelt clever, überlegt und lässt sich von der langjährigen Freundschaft nicht beeinflussen. Als Leser weiss man allerdings, mangels Alternativen, dass der Mörder in der Clique zu finden ist. Hier hätte die Autorin ruhig zwei oder drei ernstzunehmende falsche Spuren ausserhalb der Clique einbauen können.
Der Schreibstil ist manchmal zu langatmig. Gerade die wiederkehrenden Beschreibungen der Umgebung und der unwirtlichen Umstände hätten gekürzt werden dürfen. Irgendwann hat wohl auch der letzte Leser begriffen, dass ein Schneesturm alles lahmlegt, es eisig kalt ist und niemand auf und von der Insel kann. Das muss nicht immer wieder wiederholt werden. Triona Walsh hat mich jedoch mit etlichen überraschenden Wendungen bei der Stange gehalten.
Schönen guten Morgen!
AntwortenLöschenIch hatte den Thriller wegen dem ungewöhnlichen Cover (Farben) im Blick, der ist mir direkt aufgefallen. Aber was du dazu beschreibst klingt jetzt leider wirklich nicht so prickelnd. Cara scheint ja eine coole Ermittlerin zu sein, die zumindest nicht doofer dargestellt wird um die Spannung zu erhöhen. Aber wenn dann zu viele unnütze Beschreibungen dazwischen funken ist das für einen Thriller nicht förderlich.
Dass der Täter in der Gruppe zu finden ist, finde ich jetzt nicht so schlimm, das kann gut funktionieren, scheint hier aber nicht ganz gereicht zu haben. Schade!
Liebste Grüße, Aleshanee
Hallo Aleshanee,
LöschenKomisch...dein Kommentar ist im Spam gelandet.
Ich hätte es spanndender gefunden, wenn noch eine oder zwei Möglichkeiten eingebaut gewesen wären. Vor allem da, 3 Perdonen des Freundeskreises schon früh als Täter wegfallen.
Cara als Ermittlerin ist klasse charakterisiert, da gibt es nichts zu meckern.
Liebe Grüsse
Irene
Liebe Irene
AntwortenLöschenMir ging es anders als Aleshanee, das Cover finde ich furchtbar und hätte das Buch keines zweiten Blickes gewidmet. Deine Kritik schreckt mich auch eher ab, aber ich werde mir die Autorin einmal ansehen, vielleicht sind ihr Bücher doch auch etwas für mich.
Alles Liebe an dich
Livia