Samstag, 4. Februar 2023

Die Herzchirurgin / Jack Jordan

HAT MICH ÜBERZEUGT!

Bewertung: ★★★★★



Dr. Anna Jones ist eine erfolgreiche und renommierte Herzchirurgin und muss die Arbeit und ihren Sohn Zack unter einen Hut bringen. Denn nach der Trennung von ihrem Mann Adam erzieht sie Zack allein. Glücklicherweise hat sie dabei Unterstützung in ihrer Nachbarin Paula gefunden.

Eines Abends kommt Anna nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause, Paula wurde ermordet und Zack ist spurlos verschwunden. Sehr schnell wird Anna daraufhin von den Entführern kontaktiert, mit der Forderung den Mann, den sie in wenigen Tagen operieren soll, während dieser Operation sterben zu lassen. Erst dann wird Zack freigelassen.


Ein Elternteil, der mit dem Kidnapping seines Kindes erpresst wird und etwas tun muss, damit das Kind freikommt. Diese Idee ist in einem Thriller nicht bahnbrechend oder neu. Schon viele Male so gelesen. Was hier neu ist, ist die Sache, die Dr. Anna Jones tun muss, um ihren 8-jährigen Sohn Zack lebend wieder zu bekommen. Einen Mann bei einer Operation zu töten. 

Ein Teil der Geschichte handelt in der Welt der Krankenhäuser und des Operationssaals, was ich als sehr fesselnd empfand. Man spürt die Luft regelrecht vibrieren, als Dr. Anna Jones operiert. Leider hat sie das Pech, nach der OP, die ihren Sohn Zack retten soll, vom Feuer in die Traufe zu kommen. Damit ist ihre Angst und Anspannung nicht ausgestanden und uns Leser eröffnet sich eine Wendung, die mich begeistert hat.

Ein Ventil für all das Grauen, das Anna erlebt, findet sie in einem Zwang, von dem ich noch nie gehört habe. Trichotillomanie war mir bisher nicht bekannt. Diese Zwangsstörung ist großartig in die Geschichte und in die Charakterisierung von Anna integriert. Die Herzchirurgin Dr. Anna Jones empfand ich durchwegs überzeugend. Erst ihre Zerrissenheit, als alleinerziehende Mutter zwischen Kind und Beruf. Dann die Angst, das Grauen nach dem Verschwinden von Zack und schlussendlich die taffe und kompetente Chirurgin im OP. Eine starke Figur!

Die Geschichte wird in wechselnden Perspektiven aus der Sicht dreier Figuren geführt. Da ist Anna, dann Margot, ihre rechte Hand im Operationssaal und Rachel, die Ermittlerin in dem Fall. Oft ist es so, dass die Handlung zum Beispiel im OP aus der Sicht von Anna und im nächsten Kapitel aus der Sicht von Margot weitererzählt wird. Diese Wechsel machen die Story abwechslungsreich, rasant und ich konnte mich sehr gut in die Figuren hineinversetzen.

Jack Jordan hat mit diesem Thriller ein deutsches Debüt geliefert, das mich nicht nur in Plot, Stimmigkeit und Spannung überzeugt hat. Er hat zudem die genau richtige Dosierung an medizinischen Details gefunden, damit ich die Handlungen nachvollziehen konnte, jedoch nicht zugeschüttet wurde mit diesen medizinischen Begriffen.

Mein Dankeschön für das Rezensionsexemplar geht an Vorablesen und den Droemer Knaur Verlag!

4 Kommentare:

  1. Hallo Igela,
    das Buch klingt richtig gut und ist mir bisher noch gar nicht begegnet. Hört sich sehr fesselnd und beklemmend an und vor allem der medizinische Hintergrund macht mich neugierig. Danke für den Tipp!
    Liebe Grüße, Steffi von
    https://steffi-liest.blogspot.com/

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    1. Liebe Steffi,
      Bitte gerne geschehen! Aber ich bin nicht schuld, wenn deine Wunschliste wächst!
      Liebe Grüsse
      Irene

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  2. *das Buch leise pfeifend auf die Wunschliste Schubs*
    Das klingt richtig gut und nach etwas, dass mir bestimmt gefallen würde.

    Liebe Grüße Melanie

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    1. Liebe Melanie,
      Ich kann es dir empfehlen. Nach anfänglichem " schon x mal so gelesen" nun begristert, da doch neu.
      Liebe Grüsse
      Irene

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