Montag, 25. April 2022

Die Frau, die ein Jahr im Bett blieb / Sue Townsend

ACH NEE....

Bewertung: ★★☆☆☆



Erleichterung ist, was Eva Biber empfindet, als ihre 17-jährigen Zwillinge ans College gehen. Ihr Mann Brian bringt die beiden Teenager an die Universität Leeds und währenddessen fühlt sich Eva so müde, dass sie beschließt zu Bett zu gehen. Doch es wird nicht bei einem Tag bleiben…Eva beschliesst ein ganzes Jahr im Bett zu bleiben, denn 17 Jahre lang hat sie geputzt, gekocht, eingekauft, gebügelt, den Garten bestellt … nun ist Schluss damit.






Wer hat sich nicht schon mal vorgestellt und gewünscht, morgens einfach im Bett zu bleiben, statt seinen täglichen Pflichten nachzugehen? Was viele von uns träumen, setzt Eva um. So weit, so gut! Ich fand den Plot interessant, denn ich wollte unbedingt wissen, was Eva dazu verleitet, ein Jahr in ihrem Bett zu bleiben. Sie hat dann auch unterschiedliche Gespräche am Bettrand, die nach und nach ihre Motivation offenbaren. Einmal diskutiert sie mit ihrer Mutter, dann mit der Nachbarin und auch ihre Schwiegermutter taucht im 
Schlafzimmer auf. Immer wieder ist da auch ihr Mann Brian, der erst frustriert, dann genervt ist und schlussendlich resigniert.


Diese Passagen in Bibers Schlafzimmer wechseln sich ab mit Kapiteln, die am College der Zwillinge Brianna und Brian Junior handeln. Kein Verschreiber sind die Namen. Vater Brian, Tochter Brianna und Sohn Brian Junior! Die Teenager haben autistische Züge und die werden sehr gut, wenn auch sehr klischeehaft, eingebracht. Leider taucht im Wohnheim der Zwillinge die Figur Poppy auf, die nicht nur komplett überzeichnet, sondern auch komplett nervig ist. Ich habe mich ertappt, dass ich ganze Abschnitte grob überschlagen habe, sobald der Name Poppy irgendwo stand.


Der Plot ist skurril, die Figuren ebenfalls und die Gespräche sind oft so überdreht, dass ich nicht wusste, ob ich schmunzeln oder staunen soll, ab so viel Schrott. Geärgert habe ich mich über einige Passagen unter der Gürtellinie, sei es, als Eva sich überlegt, wie sie ihre Ausscheidungen entsorgen soll (vor allem wer, da sie ja das Bett nicht verlassen will). Oder aber, als der Astronom und Mathematiker Dr. Brian Biber eine Gruppe Kinder mit einer Beeinträchtigung durch das Space Zentrum, seinem Arbeitsort, führt und dabei alles andere als Political Correctness anwendet. 


Die Handlung wurde immer absurder, lustig war es nie. Es war eher so, dass ich das Gefühl hatte, die Autorin wollte ein humorvolles Buch schreiben und hat dabei aus den Augen verloren, dass dazu auch eine einigermaßen sinngebende Handlung gehört. 

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