HAT MICH NACHDENKLICH GEMACHT!
Bewertung : ✭✭✭✭✭
Nicolas hat als Chef der Firma Weynbach Pharmacenticals wenig Zeit.
Weder für sich, noch für seine Frau Valerie oder seinen kleinen Sohn
Julian. Als sein Onkel Valentin stirbt, wird Nicolas bewusst, dass er
sich auch für ihn zu wenig Zeit genommen hat. Die Familie reist in die
alte Villa, die Valentin gehört hat. Dort, wo er als Bestsellerautor
seine Bücher geschrieben und Erfolge gefeiert hat. Nicolas, der auch
gerne Schriftsteller geworden wäre, beginnt über sein Leben, seine
Träume und seine Interessen nachzudenken.
Das
Buch beginnt sehr berührend. Man erlebt die Beziehung zwischen dem noch
kleinen Nicolas und seinem geliebten Onkel Valentin. Man spürt
förmlich, wie wichtig sein kleiner Neffe für Valentin ist.
Der
Zeitsprung im folgenden Kapitel zum erwachsenen Nicolas, hat mich
überrascht. Von da an hat die Geschichte einen regelrechten Sog
entwickelt. Sehr nah erlebt man, wie Nicolas sich aufreibt zwischen
seiner Karriere und seiner Familie. Wobei Frau und Sohn praktisch immer
an zweiter Stelle stehen.
In der Gestalt von Christopher, einer
fiktiven Figur aus Onkel Valentins Roman, erhebt der Autor den
Zeigefinger. Was zählt wirklich im Leben? Wie ist das Leben wirklich?
Das hat mich ganz schön zum Nachdenken gebracht ! Denn sehr tief geht
der Autor da und so kam es vor, dass ich einen Satz, einen ganzen
Abschnitt oder eine ganze Seite mehrmals gelesen habe, um darüber
nachzudenken. Hervorragend!
Die Frage nach dem Sinn des Lebens
klammert auch den Tod nicht aus. Nicolas muss Abschied nehmen von seinem
geliebten Onkel Valentin. Von dem er denkt, dass dieser sein Leben in
vollen Zügen gelebt hat. Und sehr schnell kommen Fragen bei Nicolas auf,
was ihm wichtig ist in seinem Leben, beruflich wie auch privat. Nach
und nach entwickelt sich Nicolas, geschockt durch den Tod seines Onkels.
Diese Entwicklung ist nachvollziehbar geschrieben und hat mich
überzeugen können.
Der Schreibstil hat mir sehr
gefallen. Sehr klar, sehr dicht und mit einer unheimlich starken
Aussagekraft. Jedes Wort ist gut platziert, langatmige Stellen sucht man
vergebens.
Das Buch ist, obwohl nur 240 Seiten dick, sehr gehaltvoll und hat mich berührt!
Ich bedanke mich herzlich bei vorablesen und dem Diogenes Verlag für das Rezensionsexemplar!
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