Bewertung : ✭✭✭✭✭
Als Taschendiebin Angela Wood in einer Bar eine Tasche stiehlt, bereut sie ihre Beute nach der ersten Begutachtung. In der gestohlenen Tasche befindet sich nämlich das Tagebuch eines Serientäters. Sie spielt dieses grausige Buch dem LAPD zu. Detective Robert Hunter und Detective Carlos Garcia übernehmen den Fall. Sehr schnell meldet sich der Killer bei Hunter, denn er will sein Buch zurück. Gleichzeitig kündigt er jedem, der sein Buch in den Händen gehalten hat, den Tod an.
Der elfte Fall rund um Garcia und Hunter ist überaus spannend und gewohnt brutal. Für mich sind die Thriller von Chris Carter genau so, wie ich Thriller liebe. Da ist nichts Weichgespültes. Sondern Thriller pur: Spannend, fesselnd, brutal und schonungslos. Deshalb rate ich auch sensiblen Lesern, die Finger davon zu lassen.
Chris Carter schreibt so, dass man völlig in der Geschichte versinkt, die Spannung einen mitzieht. Gemeinsam mit Garcia und Hunter sieht man Puzzleteil um Puzzleteil fallen. Indem man nach und nach Tagebuchauszüge zu lesen bekommt und somit weitere Puzzlesteine an den Platz fallen. Diese Form von Gedanken, Vorgehensweise und Absicht des Täters zum Leser zu transportieren, ist hervorragend gewählt. Sieht man doch als Leser so regelmässig, wie der Killer tickt. Und, dass er absolut krank ist, bestätigt sich nach den ersten Kapiteln. Spätestens dann, wenn man die ersten Tagebuchauszüge gelesen hat! Nur ein kleines Beispiel: Er tituliert seine Opfer als "Subjekte"…. Ich persönlich empfand diese Tagebuchauszüge als eine geniale Idee. Denn so kann man als Leser die Taten verfolgen, was das Grauen noch mal auf ein anderes Level hebt.
Es werden ab und zu Fälle aus den letzten Büchern angesprochen. So ist der ehemalige Täter, Lucien Folter, sicher hinter Schloss und Riegel im Hochsicherheitsgefängnis in Florence, Colorado. Ehrlich gesagt, ist jedoch Lucien Folter gegen den neuen Bösewicht in "Bluthölle" der reinste Chorknabe. Der Autor hat nicht nur am Motiv geschraubt, das ekelhaft ist. Sondern auch noch bei der Charakterisierung des Täters einen zugelegt. Denn dieser ist nicht zu abgrundtief krank, sondern auch sehr zynisch und abgebrüht.
Wie üblich hat Hunter wenig Privatleben. So besteht keine Gefahr, dass zu viel Privates den Fall verdrängt. Eine Abwechslung in all dem Grauen sind die gewohnt witzigen Dialoge zwischen Garcia und Hunter. Die vor allem darauf basieren, dass der Kopf von Hunter sehr viel schneller "denkt" als der von Garcia. Neben dem sehr vernetzen Denken Hunters stehen den beiden eine ganze Batterie an polizeilichen Methoden für die Ermittlungen zur Seite. Die nie zu technisch werden, sondern gut erklärt sind. So, dass es auch Laien oder technisch weniger versierte Leser verstehen.
Mich hat der neue Thriller rund um die beiden Topermittler wieder restlos überzeugt. Die Handlung ist rund, es gibt keine an den Haaren herbeigezogenen Ermittlungsergebnisse. Immer wieder wurden Passagen eingebaut, die den durchwegs hohen Spannungsbogen noch mal ankurbeln. So, dass ich das Buch einfach in Windeseile lesen musste !
Ich bedanke mich herzlich bei Vorablesen und dem Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar!
Hallo liebe Irene,
AntwortenLöschenbei uns ist es mein Mann, der diese Reihe verfolgt. Dieser Teil steht noch aus bei ihm und ganz offensichtlich kann er sich darauf freuen. ;-)
Liebe Grüße, Hibi
Liebe Hibi,
LöschenDa haben dein Mann und ich gemeinsame Lesevorlieben. Ich mag die Reihe unheimlich gerne...Wünsche ihm viel Spass mit dem neusten Buch!
Liebe Grüsse
Irene