Montag, 22. Juni 2020

Mercy / Lisa Jackson

KÜRZERER EINSTIEG IN DAS BUCH !

Bewertung : ✭✭✭✭✫

Rick Bentz vom New Orleans Police Departement hofft nach einer Verletzung wieder ermitteln zu können. Denn seine Arbeit als Detektiv bedeutet ihm viel. So wie auch seine Frau Olivia ihm viel bedeutet . Doch seine Arbeit und die Beziehung zu Olivia wird auf den Kopf gestellt, als er denkt seine Exfrau Jennifer gesehen zu haben.
Doch wie kann das sein? Denn Jennifer ist seit 12 Jahren tot. Rick Bentz reist nach Los Angeles. Dort hat er mit Jennifer und der gemeinsamen Tochter Kristie bis vor Jennifers Tod gelebt.
Olivia, die ein Kind erwartet, reist Rick nach, um ihm die Botschaft, dass er Vater wird, persönlich zu überbringen … und verschwindet noch am Flughafen in L. A. spurlos!


" Mercy " ist eigentlich schon der sechste Band rund um den Detective Rick Bentz. Und mein erstes gelesenes Buch mit dem eigenwilligen Detective. Obwohl ab und zu alte Fälle erwähnt werden, hatte ich jedoch keinerlei Verständigungsprobleme. Denn vieles wird erklärt oder kann man sich zusammenreimen. So wie auch Details zu Ricks Tochter Kristie, die in " Angels " , dem fünften Band, eine grössere Rolle spielt.
Hier in diesem Buch rollt Bentz gezwungenermassen seinen persönlichsten Fall noch mal auf. Den Tod seiner Exfrau Jennifer. Was vor 12 Jahren als Unfall angesehen wurde, wirft nun viele Fragen auf.
Allerdings gestalteten sich die ersten 200 Seiten eher zäh. Immer wieder sieht Bentz die Tote, geht ihr nach und verliert sie aus den Augen. Dazu kommen einige Wiederholungen, die seine Verletzung und den Kinderwunsch seiner Frau Olivia betreffen. So stockte die Handlung ordentlich und es benötigt Geduld, bis mal was geschieht, das diese Monotonie durchbricht. Der Durchbruch kam, wie gesagt nach 200 Seiten, mit dem Doppelmord an zwei jungen Frauen, die für Bentz ein Déja vu bedeuten. Dann geht es Schlag auf Schlag …. weitere Morde geschehen! Ab hier konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen.
Wer schon Bücher von Lisa Jackson gelesen hat, weiss, dass sie eine gemächliche Erzählerin ist. Sehr detailliert beschreibt sie auch unwichtige Handlungen, Orte und soziale Kontakte von Nebenfiguren.
Da ich nicht so gerne übersinnliche Komponente in Büchern mag, hat mich die zu Beginn stark im Zentrum stehende Frage, ob Bentz seine Exfrau wirklich sieht oder dies einer Einbildung geschuldet ist, gestört. Auch glänzt Kristie mit übersinnlichen Fähigkeiten, was wieder in die paranormale Schiene eingereiht werden kann. Doch dies mein persönliches Empfinden, das ich hier nicht in die Bewertung einfliessen lasse.
Doch genau diese Frage erzeugt schlussendlich mehr und mehr Spannung. Lebt Jennifer noch oder leidet Rick Bentz unter Halluzinationen? Die Auflösung ist sehr schlüssig und überraschend.
Bei 600 Seiten Buchdicke hätte die Autorin sich ruhig kürzer fassen dürfen. Da hätte man die ersten 200 Seiten ruhig auf 100 kürzen können.
So hätte sich der Einstieg ins Buch fesselnder gestaltet!

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