Bewertung : ✭✭✫✫✫
Frühpensionär und Fussballfan Helge Stuhr reist an die Nordsee. In St. Peter - Ording will er seinen Urlaub verbringen und die Sonne geniessen. Zufällig ist er anwesend als Kommissar Hansen neben dem Restaurant Arche Noah einen Mordfall untersucht. Die Leiche ist übel zugerichtet und an eine Holzpalette gefesselt. Stuhr wird von Kommissar Hansen gebeten, ihm bei den Ermittlungen zu helfen.
Ein Teil der Geschichte handelt an der Nordsee, im Touristenörtchen St. Peter - Ording. So werden auch Themen angesprochen, die für Orte an der Nordsee aktuell sind. Nicht nur die Touristenströme, die sich in der Hochsaison durch die Gassen schieben. Sondern auch die Möglichkeiten, auf die Insel zu gelangen. Per Fähre oder mit dem Kleinflugzeug. Hier spürt man, dass der Autor weiss, von was er schreibt. Denn ganze Passagen widmen sich dem Flugbetrieb oder dem Schiffswesen. Mir war das leider zu ausschweifend, denn schliesslich lese ich ja einen Krimi und kein technisches Buch über Fähren oder Kleinflugzeuge.
Schade ist der Mordfall Dreiviertel des Buches völlig untergegangen. Doch als Reiseführer kann ich " Bädersterben" bedenkenlos empfehlen. Weitere Passagen trafen nicht meinen Anspruch, den ich für einen Krimi habe.
Weshalb zu Beginn ausführlich über Fussballmatchs, die auch schon mal zu Tennismatchs mutieren ( Hilfe, hat das Buch ein Lektor zu Gesicht bekommen?) geschrieben wird, war mir nicht klar. Ein, zwei Sätze reichen normalerweise um mitzuteilen, dass eine Figur Fussballfan ist. Dafür braucht es keine zwei Seiten.
Die Handlung ist einfach nur verworren. Ständig reissen unvorhersehbare Perpektivwechsel den Leser aus der Geschichte. Irgendwann wusste ich nicht mehr, wer denn nun gerade im Mittelpunkt steht. Denn die Handlung springt hin und her. Zudem ist die Geschichte weder logisch aufgebaut noch fesselnd.
Der Mord in St. Peter - Ording ist nicht der einzige Mordfall. Der Autor tönt eine Mordserie an. Es werden zwar noch andere Tote erwähnt, doch diese werden einmal erwähnt und dann kommt die Sprache nicht mehr darauf. Was das Ganze soll, blieb mir schleierhaft.
Sehr dilettantisch werden die Ermittlungen geführt. Bei der ersten Tatortbesichtigung bittet Kommissar Hansen um Hilfe. Und zwar Helge Stuhr, der zufällig am Tatort rumsteht. Na, dann gutes Gelingen. Ein Kommissar, der schon bei der Tatortbegehung nicht mehr weiter weiss ? Und genau so werden die Ermittlungen weiter geführt. Mit Kommissar Zufall und einer Portion Intuition.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen