Sonntag, 19. April 2020

Happy Ever After. Wo das Glück zu Hause ist / Jenny Colgan

BÜCHERLIEBE!

Bewertung : ✭✭✭✭✫

Nina ist 29 Jahre alt und von Beruf Bibliothekarin. Und sie wird von einem Tag auf den anderen arbeitslos. Da die Bücherei, in der sie bisher angestellt war, aufgelöst wird, kann Nina die Bücher übernehmen. Zusammen mit den Stapeln an Büchern, die sie zum Aerger ihrer Mitbewohnerin Surinder zu Hause hortet, bildet das die Grundlage für eine neue Geschäftsidee. Nina betreibt ab sofort eine fahrende Buchhandlung. Und das nicht etwa in ihrem Heimatort Birmingham, sondern in Kirrinfiew, Schottland.






Die Autorin macht schon auf den ersten Seiten klar, dass dieses Buch eines für Lesebegeisterte ist. Sie verrät nämlich Tipps für gute Leseorte. Und das Thema zieht sich wie ein roter Faden durch den ganzen Roman. Denn die Hauptfigur Nina ist lesebegeistert um nicht zu sagen lesesüchtig … und jeder, Bücher und die Literatur liebt, wird sich in kleinen oder auch grossen Stücken wiedererkennen. Lesen in der Badewanne? Der Lacher schlichtweg, den die Autorin hier umschreibt. Lesen im Bett bis die Augen zufallen? Kommt mir doch irgendwie sehr bekannt vor....
Nun aber zu der Geschichte:
Einige glückliche Zufälle, bei denen ich ein Auge zudrücken musste, ebnen Nina den Weg zu ihrer neuen Geschäftsidee. Meiner Meinung nach lief alles schon ziemlich reibungslos für Nina. Was ja normalerweise ganz und gar nicht so ist, wenn man sich selbstständig machen möchte. Noch dazu mit einer doch sehr unkonventionellen Idee.
Ihr neuer Arbeitsort, der Bücherbus wird sehr atmosphärisch beschrieben. Themen wie zum Beispiel Ebook Reader versus Printbücher werden immer wieder mal eingeflochten.
Auch Schottland mit seiner Landschaft und seinen Bewohnern wird gut skizziert. Die schottischen Männer, die in dieser Geschichte vorkommen, sind allesamt leicht knurrig. Wie auch der eine Mann, der schlussendlich Ninas Herz erobert. In dieser Beziehung war meiner Meinung nach, die Geschichte leicht vorhersehbar.
Nina kann überhaupt nicht klagen. Ihre Geschäftsidee entwickelt sich, durch glückliche Fügung, zu einem Renner. Die Materialbeschaffung, die Bücher, die ihr günstig überlassen werden, ist ein Klacks. Ihr rennen die Kunden die Bude ein. Etwas, wovon heute jede Buchhandlung nur träumen kann. So gesehen ist die Story ganz und gar nicht realistisch und ziemlich rosarote Wolken gleich.
Meiner Meinung nach rutschte Nina, im Verlauf des Buches, auch immer mehr in die Helferrolle. Sie organisiert flugs für zwei Kinder und deren schwerkranke Mutter die nötige Hilfe. Was aus einem Notfallteam des Sozialamtes besteht, die sogar eine Packung Lego mitbringen. Nina kam mir da zu sehr als Alleskönner und Besserwisser rüber.
Der Schreibstil der Autorin hat mir im Grossen und Ganzen gefallen. Nur zu Beginn tritt die Handlung auf der Stelle, was den Einstieg etwas erschwert hat. Doch gegen Mitte und vor allem zum Schluss ist die Story abwechslungsreich und konnte mich auch fesseln.

Mein Danke geht an netGalley und den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar!

1 Kommentar:

  1. Liebe Igela,

    ich kann dir in deinen Kritikpunten auf jeden Fall zustimmen. Die Geschichte wird nicht als realistischste aller Zeiten in die Geschichte eingehen. Viele Punkte geschehen viel zu leicht besonders im Bezug auf den Bücherbus, bei manchen hatte ich das Gefühl, dass künstliche Steine in den Weg gelegt wurden.

    Aber nichtsdestotrotz habe ich die Geschichte sehr genossen. Es wird eine schöne Atmosphäre voller Heimeligkeit, Glück und Zufriedenheit heraufbeschworen. Ich denke, so etwas braucht ich gerade zu dieser Zeit besonders. Abtauchen in eine heile Welt.

    Ich habe deine Rezension als weitere Meinung unter meiner verlinkt. Falls das nicht in Ordnung für dich ist, bitte melde dich bei mir :)

    Liebe Grüße & noch ein schönes Pfingstwochenende
    Jacki von Liebe dein Buch

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