Bewertung : ✭✭✭✫✫
Als Maggie die Nachricht bekommt, dass ihre Tochter Allison tödlich verunglückt ist, kann sie es nicht glauben. Ally befand sich in einer viersitzigen Maschine und das Flugzeug stürzte, aus noch ungeklärten Gründen, über den Rocky Mountains ab. Maggie hatte über Jahre keinen Kontakt mehr mit ihrer Tochter und entdeckt nun, nach ihrem Tod, dass Ally ein ganz anderes Leben geführt hatte, als die Mutter dachte.
Was Maggie nicht weiss und ahnt: Ally hat überlebt und ist auf der Flucht, denn jemand versucht sie zu töten.
Okay, wer unter Flugangst leidet, dem rate ich an, den Einstieg in die Geschichte schnell zu lesen … und dann wieder zu vergessen. Der Absturz ist nämlich grandios geschrieben und hat bei mir Gänsehaut ausgelöst. Der leicht atemlose, abgehackte Schreibstil in den Eröffnungskapiteln spiegelt die Panik, die Allison empfindet sehr gut wieder. Danach wird der Schreibstil ruhiger und ausgeglichener, was sehr gut gepasst hat.
Kapitelweise wechseln sich die Perspektiven, aus der Sicht von Allison, dann wieder aus der Sicht ihrer Mutter Maggie, ab. Leider wird es damit bis Mitte Buch auch langatmig. Immer wieder steht Maggies Trauer, ihre Überlegungen zum Tod ihrer Tochter und Erinnerungen an die Vergangenheit im Vordergrund. Das Ganze ähnelt mehr einem Familiendrama, denn einem Thriller. Die Handlung stagniert und leichte Langeweile kam bei mir auf.
Richtig froh war ich, wenn wieder Allison im Zentrum stand. Da liest man erst mal, wie sie sich in der Wildnis durchschlägt. Und nach und nach erfährt man, was in ihrem Leben in den letzten Jahren geschehen ist. Und damit eröffnet sich ein Quentchen Spannung. Ich habe ständig darauf gewartet, dass nun mal was geschieht oder eine bedrohliche Situation meinen Puls etwas in die Höhe treibt. Leider musste ich relativ lange warten, erst gegen Schluss und nachdem man sich mit Allison durch die verschiedensten Erzählungen über Frisur und die Beschaffung neuer Kleidung auf der Flucht, gelesen hat, die erste bedrohliche Szene.
Der Schreibstil der Debutautorin empfand ich als zu sehr auf Details, wie Figur, Kleidung, Aussehen, fixiert. So werden Szenen, die spannend sein könnten, relativ schnell langatmig. Ich erwarte eigentlich von einem Thriller Passagen, die Gänsehaut auslösen. Szenen, in denen der Puls beim Lesen steigt. Solch eine Szene, habe ich erst auf Seite 178 entdeckt. Tut mir leid, aber das ist einfach zu spät, damit ein Thriller meine Erwartungen erfüllt. Zwar ist der Schluss relativ rasant, es geschieht unheimlich viel. Das gleicht den lahmen ersten Teil aus. Wenn auch die Zusammenhänge sehr schnell klar waren, habe ich mich doch zum Schluss noch gut unterhalten gefühlt.
Vielen Dank an den DTV Verlag und Vorablesen für das Rezensionsexemplar!
Vielen Dank an den DTV Verlag und Vorablesen für das Rezensionsexemplar!
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