Freitag, 13. Dezember 2019

Die Essenz des Bösen / Tony Parsons

KLISCHEEHAFTE CHARAKTERISIERUNG !

Bewertung : ✭✭✫✫✫


Detektive Max Wolfe gerät mitten in einen Terroranschlag. Als er für seine Tochter einen Rucksack kaufen will, stürzt ein Helikopter über dem Einkaufszentrum in Westlondon ab. Fünfundvierzig Menschen sterben dabei. Schnell wird klar, wer für den Anschlag verantwortlich ist und die Täter werden von der Polizei gestellt. Dabei erschiesst ein Polizist einen der Täter, der andere stirbt im Kugelhagel und die Stimmung in London kocht hoch. Die Eltern und die Nichte der Täter leben in London, haben jedoch mit dem Anschlag nichts zu tun. Max Wolfe und sein Team sind in Alarmbereitschaft.
Und dabei hat Wolfe noch private Sorgen. Seine Exfrau beantragt das Sorgerecht für die siebenjährige Scout ….


Gleich zu Beginn skizziert der Autor das Horrorszenario, das leider auch im realen Leben Aktualität findet. Ein Terroranschlag bei dem viele unschuldige Menschen sterben. Und der daraus entstehende ( Fremden) Hass. Ich fand die Wahl des Autors, Punkto Nationalität der Täter, als nicht glücklich gewählt, da es als Klischee schlechthin hinhalten muss. Syrische Männer, die einen Terroranschlag verüben. Der syrische Busfahrer, der freiwillig sonntags arbeitet, damit die englischen Arbeitskollegen sehen, dass er weiss, sich zu integrieren.
Genau mit solchen Klischees wird der Fremdenhass gefördert und das verurteile ich aufs Schärfste!

Dies war nicht mein erstes Buch rund um den Detektive Max Wolfe, jedoch meiner Meinung nach sein schlechtestes. Denn abgesehen davon, dass sehr viele Klischees, die ich nicht befürworte, mitspielen, ist die Suche nach den Tätern relativ schnell abgeschlossen. Als dann noch ein Mord geschieht, wird es etwas interessanter. Aber auch hier, stehen Ermittlungen im Hintergrund. Und so stieg bei mir mehr und mehr der Verdacht auf, dass es hier nicht unbedingt um Tat und Ermittlungen geht. Sondern darum, zu zeigen, dass Attentäter aus Syrien stammen ( können ) und wie die ( englischen) Bürger darauf reagieren.
Anhaltend werden englische Dienstgrade, Waffen und polizeiinterne Abkürzungen dem Leser präsentiert. Da ich erstens von Waffen, zweitens von englischen Diensteinteilungen und drittens von Abkürzungen, die nicht erklärt wurden, nichts verstehe, empfand ich das als äusserst langweilig und störend.
Eine Wohltat waren da die privaten Probleme und der Sorgerechtsstreit zwischen Wolfe und seiner Exfrau. Sogar das Spannendste am Buch!
Es knirscht ordentlich in diesem Buch. An der Handlung, am Schreibstil, der durch den oben erwähnten Punkt, meinen Lesefluss gestört hat. Und an der klischeeüberladenen und meiner Meinung nach fremdenfeindlichen Charakterisierung der Figuren.

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