Samstag, 26. Oktober 2019

Garten der Frauen / Patricia Gaffney

VON FRAUEN UND FREUNDSCHAFT !

Bewertung: ★★★★☆

Die vier Freundinnen Lee, Emma, Isabel und Rudy treffen sich seit Jahren regelmässig abwechselnd bei einer von ihnen zu Hause. Sie vertrauen sich, helfen einander und gehen durch dick und dünn. Durch gute und schlechte Zeiten. Auch als Isabel schwer erkrankt, Lee unter ihrer Kinderlosigkeit leidet, Emma unglücklich verliebt ist und Rudy sich gegen ihren schwierigen Ehemann durchsetzen muss.








Der Start in dieses Buch viel mir schwer. Denn dadurch, dass die Frauen reihum in einem Kapitel in Ich Perspektive erzählen, wird die Geschichte unberechenbar. Ich wusste oft auch nicht, ob der Ausdruck "Geschichte " angebracht ist. Denn unter einer Geschichte verstehe ich eine fortlaufende Handlung mit einem roten Faden. Da jede einzelne der Frauen Tendenz zeigt, abzuschweifen, gerät die Handlung des öfteren wie Kraut und Rüben durcheinander.
Die Ich Perspektive von Lee, die mit ihrer Kinderlosigkeit bei mir für Mitleid gesorgt hat, habe ich gerne gelesen. Emma empfand ich als langweilig und oberflächlich. Ich konnte leider ihrer Erzählung über die verschiedensten Interviews nicht viel abgewinnen. Dann wieder Rudy, die äusserst unnahbar wirkt . Da war Geduld angesagt, bis man das Problem von Rudy, überhaupt ihre Persönlichkeit verstand.


Der Schreibstil ist komplex, und ist wie die Handlung leicht überladen. Ich habe durch die regelmässigen Perspektivwechsel Zeit benötigt um bei den Figuren " anzukommen ". Dann habe ich sehr schnell geschätzt, in 4 verschiedene Köpfe sehen zu können.
Erst gegen Mitte gehen die Erzählungen weg von Männergeschichten, Treffen mit Männern und Liebesproblemen und die Frauen werden reifer und die Themen tiefgründiger. Es sind Themen wie eine Affäre mit einem verheirateten Mann, Selbstbestimmung, lebensbedrohende Krankheit und Kinderlosigkeit, Depression und Wünsche, Träume und Ziele im Leben. Aber auch Freundschaft und Loyalität.
Mich hat zum Beispiel sehr berührt, wie die Freundinnen buchstäblich Tag und Nacht für Isabel da sind. Trotzdem wird die Freundschaft zwischen den vier Frauen nicht als eitel Sonnenschein mit rosaroten Wolken beschrieben. Es wird auch gestritten, Partei ergriffen und schonungslos den Spiegel vorgehalten. Ganz wie im realen Leben.

2 Kommentare:

  1. Hallo Irene,

    das Buch wäre ohne die ganzen Männergeschichte bestimmt nach meinem Geschmack. Die Themen scheinen sehr realistisch zu sein und das mag ich immer sehr.

    Liebe Grüße
    Barbara

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Barbara,
      Genau das hat mich auch gestört. Schade...
      Danke für deinen Kommentar und den Besuch!
      Lg

      Löschen