Sonntag, 20. Oktober 2019

Midlife Cowboy / Chris Geletneky

UNTERHALTSAM OHNE TIEFGANG !

Bewertung: ✭✭✭✭✫


Tillmann Klein ist verheiratet mit Sonja, hat zwei süsse Kinder und ein Reihenhaus mit Teich und Terrasse. Er könnte glücklich sein … aber in letzter Zeit fragt er sich des öfteren, ob das alles war? Tillmann fühlt sich wieder jung und begehrt, als Larissa, seine neue Assistentin Interesse an ihm zeigt. Doch Tillmann wäre nicht Tillmann, wenn das Ganze nicht in einer Katastrophe enden würde.
Auf einer Dienstreise nach Budapest gerät er in eine peinliche Situation … wird seine Frau Sonja den Braten riechen? Seine Freunde Tom, Gereon und Guido unterstützen ihn, wo sie können. Bis zum bitteren Ende!


Tillmann ist das Klischee von einem Mann in der Midlife - Crisis. Sein Körper nagt am Alter der Zeit, sein Geist will das nicht so wirklich wahr haben. Auch seine Versuche, joggend oder in einem Fitnessstudio seinen Körper zu stählen, sind das pure Klischee.
Aber überaus lustig geschrieben.

Ja, als weibliche Leserin kann man ordentlich lachen, was Tillmann so alles anstellt um seine alte Form wieder zu finden. Doch irgendwann kippt das Ganze, und Tillmann stellt sich ernsthaft Fragen, was sein Sinn des ( restlichen ) Lebens ist …. und wo sein Weg hinführt. Dieses Mischung aus Slapstickszenen und Szenen, in denen mir seine Frau Sonja leid tat, empfand ich als gut gelungen. Auch wenn einige dieser Szenen, unter der Gürtellinie enden und oft platt sind.
Der Autor beschreibt sarkastisch das Leben eines 08/15 Mannes, der mitten in Hannover lebt und arbeitet. Seine Kumpels, allen voran der Schönheitschirurg Gereon Kramer sind genau so, wie Frau sich klischeehaft ( ich weiss, wieder ein Klischee) eine Runde guter Freunde vorstellt. Mit Alkohol treiben sie sich zu verbalen und oft sexistischen Höchstleistungen an, auch wenn oft nichts als heisse Luft dahinter steckt.
Gereon hatte in dieser Geschichte die Rolle des unsympathischen Fremdgängers. Diese Figur ist sehr überspitzt charakterisiert, bei vielen Dialogen mit seinen Kumpels hatte ich den Eindruck, der Autor hat gar viel auf die Unsympathentube gedrückt.
Tillmann gerät von einem Fettnäpfchen ins nächste. Hier musste ich Punkto Übertriebene Szenen beide Augen zudrücken. Denn ich wollte mich in erster Linie amüsieren, und das hat das Buch rund um Tillmann zu grossen Teilen geschafft.
Ab und zu mag ich das nämlich sehr gerne… eine Geschichte mit nicht allzuviel Tiefgang, die amüsiert und unterhält.

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