Bewertung : ✭✭✫✫✫
Francis Ackermann Junior ist einer der gefährlichsten Serienkiller, der in den USA sein Unwesen treibt. Aeusserst brutal und ohne einen Funken Mitleid, schleicht er sich in die Wohnungen völlig Fremder, und spielt ein perfides Spiel mit ihnen. Der Einzige, der es wagt, sich dem Killer entgegen zu stellen ist der ehemalige Polizist Marcus Williams …. bis Ackermann, Marcus herausfordert!
Beim ersten Kennenlernen mit Francis Ackermann Junior, ist es mir kalt über den Rücken gelaufen. Der Protagonist ist so abgrundtief böse charakterisiert, dass man gar nicht anders kann, als Abneigung zu empfinden. So sind seine Spiele, die er mit den Opfern treibt, abgrundtief böse und ekelerregend geschrieben. Und doch immer einen Tick zu gewollt, zu eklig, zu böse um mich ganz packen zu können. Wie in einem Theaterstück, das ich mir ansehe, das mich jedoch nicht ganz berührt. Und genau das war durchwegs mein Problem mit dem Plot des Buches. Denn meiner Meinung nach lebt dieser nur durch die " böse " Charakterisierung und die Szenen, in denen Ackermann sein perfides Spiel treibt. So waren die anderen Figuren daneben entweder blass ... wie Marcus.... oder aber völlig stereotyp gezeichnet. Wie eine Figur, die ganz zum Schluss in die Fänge von Ackermann gerät. Auch wirkt die Handlung schnell mal konstruiert und kippt ins Absurde. Gestaunt habe ich zum Beispiel, dass sich Ackermann einfach so, und genau zum richtigen Zeitpunkt, von seinen Fesseln befreien kann. Oder Ackermann kauft sich in einem Spielwarengeschäft eine Nachtsichtbrille … wohlgemerkt, der gesuchteste Killer aller Zeiten spaziert einfach so in ein Geschäft! Und weiss auch noch vorher, dass er diese Brille benötigen wird. Findet zudem die Zeit, diese zu besorgen. Da leidet doch die Glaubwürdigkeit.
Nicht ganz verstanden habe ich, wann genau die Geschichte handelt. Denn einerseits wird keinerlei technischer Schnickschnack wie Handy ( tatsächlich kommt ein Münzfernsprecher in der Handlung vor) erwähnt, andererseits scheint das Internet doch ein Begriff zu sein.
Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und zeitweise sehr altbacken. Als Beispiel Ebook- Seite 165 : " …dass sein langer Schlaf nicht mehr weit entfernt war " ! Was bedeutet, dass er bald sterben wird. Die Perspektivwechsel zu Beginn haben mich verwirrt und sind nicht immer glücklich eingesetzt. Es dauerte eine Weile, bis ich den Dreh raus hatte und wusste, wo die Handlung gerade steckt.
Trotz meiner Kritikpunkte fand ich doch mein Quäntchen Spannung. Ich wollte nämlich unbedingt wissen …. nein, nein, nicht ob Ackermann gefasst wird. Denn da es ja Folgebände gibt, die auf einem ähnlichen Plot aufbauen, weiss ich ja, dass dem nicht so ist. Nein, ich wollte unbedingt wissen, warum Ex Polizist Marcus nicht mehr bei der Polizei arbeitet. Der Grund gefiel mir ganz gut und zementiert das Saubermann Image der Figur!
Sorry, aber in dem Genre Thriller gibt es Besseres. Mit einem überzeugenden Plot und Figuren mit Tiefe!
Die weiteren Bücher werde ich mir sparen!
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