Bewertung : ✭✭✭✭✫
In der Middle School in der Kleinstadt Pikeville, im Süden der USA, kommt es zu einer Schiesserei. Die 18jährige Kelly Rene Wilson erschiesst ein achtjähriges Kind und den Direktor der Schule. Charlotte Quinn ist Strafverteidigerin und zufällig anwesend als das Blutbad geschieht. Ihr Vater Rusty, einer der bekanntesten Verteidiger der Gegend, übernimmt das Mandat rund um die Verteidigung von Kelly. Vieles erinnert dabei an die Vergangenheit der Familie Quinn. Als die Töchter Samantha und Charlotte im Teenageralter waren, wurde ihre Mutter Gemma getötet, Sam schwer verletzt und Charlie traumatisiert.
Wer die Bücher von Karin Slaughter kennt, weiss wie detailliert ihr Schreibstil ist. Auch in diesem Buch hat sie diesen Stil so richtig ausgelebt. Und so wird nicht nur die Tat, die Vergangenheit, sondern auch das Familienleben mit Beziehungen zu den verschiedensten Leuten und der Familie Quinn thematisiert. Ab und zu hatte ich das Gefühl der Wiederholung. Wie, als eine Tat in der Vergangenheit zu Beginn aus der Sicht von Charlie beschrieben wird…übrigens ein toller Einstieg in die Story! Denn diese Tat ist roh, brutal und pure Aggression. Und dann 150 Seiten später, wird genau diese Tat noch einmal beschrieben. Diesmal aus der Sicht von Samantha. So wiederholt sich doch etliches. Toll empfand ich, wie man als Leser Einblick in die Verteidigung einer Mörderin bekommt. Gerade die Szenen im Gerichtssaal haben mich sehr gefesselt und sind gut geschrieben.
Die Familienverhältnisse der Familie Quinn kann man noch als relevant für die Story durchgehen lassen … doch die verflossenen Beziehungen der Schwestern zu beschreiben, hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen. Hier buche ich diese überflüssigen Informationen unter nichtrelevante Details ab.
Ich empfand die Figuren als vielschichtig und gut charakterisiert. Auch zeigt die Autorin sehr deutlich, wie Töchter auch nach 20 Jahren noch unter dem dominanten Vater kuschen und wie wichtig es für sie ist, in seiner Gunst zu stehen.
Was das Cover, auf dem weisse Rosen abgebildet sind, mit der Geschichte zu tun hat, ist und bleibt rätselhaft. Denn, die Story hat nicht im Entferntesten etwas mit Blumen zu tun.
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