Freitag, 30. März 2018

Tief im Wald und unter der Erde / Andreas Winkelmann

HARDCORE THRILLER !

Bewertung : ✭✭✭✭✫

Kriminalhauptkommissarin Nele Karminter hat es mit einem besonders heimtückischen Täter zu tun. In einem abgelegenen Dorf, mitten im Wald, verschwinden Frauen. Erst die 17 jährige Jasmin, dann die Taxifahrerin Frauke. Als Melanie Meyer an der Bahnschranke, die zum Dorf führt , anhalten muss, erscheint eine Gestalt, die versucht in ihr Auto einzudringen. Melanie ist geschockt, denn genau an dieser Bahnschranke, sind vor einem Jahr vier Freunde von ihr gestorben. Auf dem Heimweg von einer Party, mussten sie vor diesem sehr einsam gelegenen Bahnübergang warten und sind auf die Geleise geraten. Im Anbetracht der Entführungen und was Melanie erlebt hat, untersucht die Polizei den damaligen Unfall neu…und entdeckt Schreckliches.


Dieses Buch ist ein echter Hardcore- Thriller und nicht geeignet für sensible Leser. Schon das Setting, die einsam gelegene Bahnschranke mitten im Wald, hat bei mir Gänsehaut ausgelöst und es gibt in der Geschichte einige Szenen, bei denen ich ganz schön schlucken musste. Die Atmosphäre, tief in diesem Wald, ist ebenso gut beschrieben, wie die Sicht des Täters auf seine Jugendzeit. Es ist mir so manches mal kalt über den Rücken gelaufen. Psycho und abartig.... wenn auch mit einem Quentchen Verständnis für den Täter, haben sich bei mir vielerlei Gefühle eingestellt. Verständnis, Mitleid, Ekel waren nur einige davon.
Die Story ist sehr gut durchdacht, und Motiv und Taten psychologisch überzeugend. Der entscheidende Hinweis zur Überführung des Täters ist clever, gut überlegt und überzeugend ausgearbeitet.
Der Schreibstil ist eher einfach gehalten, und aufgrund der Thematik genau richtig. Denn einen ausufernden Schreibstil in all den grausigen Szenen hätte ich wohl nur schwer ertragen.
Die Figuren, allen voran die Kommissarin Nele und ihre Kollegin Anou sind sehr gut charakterisiert. Wenn mir auch ihr Privatleben manchmal etwas zu detailliert beschrieben war. Die beiden Frauen verbindet nicht nur Berufliches, sondern auch Privates. Toll fand ich, dass für einmal eine gleichgeschlechtliche Beziehung Platz in einem Thriller hat.
Das Ermittlungsteam ist nicht unbedingt knapp bemessen und meiner Meinung nach standen zum Beispiel am Tatort zu viele Personen rum. Oder um es mit den Worten von Nele zu beschreiben (Seite 248): "Eckert, Hendrik und drei weitere Beamte, deren Namen Nele nicht einfielen, standen um Eckerts Schreibtisch herum ".
Mir hat dieser Thriller vieles abverlangt, denn ab und zu ist er so gruselig, dass ich zwar gespannt, jedoch mit einem leichten Ekelgefühl weiter gelesen habe.

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