Montag, 26. März 2018

Strom auf der Tapete / Andrea Badey

SKURRIL !

Bewertung : ✭✭✭✭✫

Ron Robert lebt mit seiner Mutter Peggy in einem Plattenbau und nervt sich über den neuen Freund seiner Mutter. Ron Robert hat eine etwas spezielles Hobby : er hat ein Materiallager in seinem Zimmer und stapelt, sortiert und ordnet und das am liebsten nachts. Als die Rollstuhlfahrerin Clara in seine Klasse kommt, meldet er sich freiwillig und leistet ihr während des Sportunterrichts der Klasse Gesellschaft. Der Grund ist nicht etwa Clara, sondern weil Ron Robert Sport nicht mag. Denn Clara findet er hochnäsig…bis er an seinem Geburtstag Clara von einer ganz anderen Seite kennen lernt.



Dieses Jugendbuch beleuchtet zwei total unterschiedliche Lebenshintergründe. Ron Robert, der als asozial gilt, da die Mutter mehr oder weniger trinkt, immer wieder wechselnde Freunde hat und in einer Gegend wohnt, in der die Leute vorwiegend arm sind. Clara wächst als Tochter reicher Eltern in grosser Villa mit eigenem Carport auf. Geld darf sie einfach aus der Schreibtischlade des Vaters nehmen. Die beiden haben jedoch eine grosse Gemeinsamkeit. Bei Clara und Ron Robert sind die Eltern erschreckend abwesend.
Die Geschichte ist etwas skurril, die Handlung zeitweise abgedreht. So fahren Clara und Ron Robert in weissem Luxusschlitten spontan 100 km an ein Konzert, bei dem Ron Robert sicher ist, seinen Vater zu finden. Mich hat jedoch etwas, das ich nicht genau benennen kann, an dieser Story gefesselt. Vielleicht die Hoffnungslosigkeit mit der Ron Robert sein Leben hinnimmt und dann erkennt, dass Clara zwar Geld zur Verfügung steht, jedoch nicht viel besser dran ist als er?
Den Schreibstil habe ich als sehr abgehackt empfunden, hier ist kein Wort zuviel enthalten. Die Sprache ist der Sprache Jugendlicher angepasst, daher authentisch. Ab und zu musste ich ein Wort zweimal lesen, um die Bedeutung zu verstehen. Wie zum Beispiel das Wort „Schangsons“ (Chansons). Zeitweise wird es etwas langatmig, wie zum Beispiel als Clara monologartig ihre Geschichte erzählt.
Immer wieder habe ich mich gefragt, ob Ron Robert autistische Züge aufweist oder einfach ein Nerd ist ? Das Sortieren, Stapeln und Ordnen würde dazu passen. Auch die Listen, die er schreibt und führt und die genausten Uhrzeiten ,die er einhält….bis zum Schluss des Buches habe ich es nicht heraus gefunden.

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